Sie waren zwischen 13 und 14 Jahren alt – und werdende Mütter!
Auf einer Schulreise in Bosnien wurden sieben Teenager schwanger. Keine Seltenheit im Land: Alleine in Sarajevo, der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, wurden im letzten Jahr 31 Schwangerschaften bei Minderjährigen gezählt. Bei einer Einwohnerzahl von nicht einmal 300'000 Menschen!
«Die Familien sind gebrandmarkt»
«Können Sie sich vorstellen, wie sich die Eltern fühlten, als sie mitbekamen, dass ihre Töchter schwanger waren?», sagt Nenad Babić, Gynäkologe und nationaler Gesundheitskoordinator des Landesteils Republika Srpska (Serbische Republik) zu «Bild».
«In einem kleinen Dorf ist das eine furchtbare Situation. Die Schülerinnen sind dort weiter zur Schule gegangen. Die Familien sind gebrandmarkt.»
Zwar liegt der Fall schon eineinhalb Jahre zurück, internationale Schlagzeilen hat er aber erst vor wenigen Tagen gemacht. Der Gesundheitskoordinator selbst hat die Geschichte publik gemacht. Aus Rücksicht auf die Familien habe er so lange zugewartet.
«Die Kinder waren nicht richtig informiert»
«Ich habe über sie berichtet, um über die mangelnde sexuelle Aufklärung von Minderjährigen aufmerksam zu machen. Diese Kinder waren einfach nicht richtig informiert. Weder von den Eltern noch von der Schule.»
Gegenseitig haben sich Eltern und Schulbehörden Vorwürfe gemacht.
Die sieben Teenager haben ihre Schwangerschaften abgebrochen: «Die Abtreibungen waren nötig, um die Mädchen und ihre Gesundheit zu schützen», sagt Babić zu «Bild». Sie hätten Hilfe erhalten und sich unterdessen vom Schock erholt. (mad)