Nach Rücktritt von ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner
Österreichs ÖVP setzt auf Aussenminister Kurz

Die Regierungskrise in Österreich spitzt sich zu. Nach dem Rücktritt von ÖVP-Chef Mitterlehner am Mittwoch (10.05) steht nun Aussenminister Sebastian Kurz als neue Partei-Spitze zur Diskussion. Kurz würde sich im Gegensatz zu Kanzler Christian Kern aber für Neuwahlen einsetzen.
Publiziert: 12.05.2017 um 14:58 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 07:25 Uhr
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Sebastian Kurz (30) ist der jüngste Aussenminister den Österreich je hatte. Er übernahm das Amt mit 27 Jahren.

ÖVP setzt auf Kurz

Nach den Querelen in der rotschwarzen österreichischen Koalition und dem Rücktritt des Parteichefs der Konservativen (ÖVP) setzt die Partei nun auf den jungen Aussenminister Sebastian Kurz. Man sei sich einig, dass Kurz auch in Zukunft eine zentrale Rolle in der Partei spielen solle, teilte Günther Platter, Landeshauptmann von Tirol am Donnerstag mit.

Die Stellungnahme erfolgte auch im Namen seiner Amtskollegen. Welche Rolle dies sei, werde am Sonntag beraten. Andere ÖVP-Spitzen hatten Kurz bereits als neuen Parteichef ins Gespräch gebracht.

Mitterlehners ÖVP-Rücktritt

Der bisherige ÖVP-Chef, Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, hatte am Mittwoch seinen Rücktritt von allen Ämtern angekündigt. Er führte die Demontage seiner Person in der Öffentlichkeit und ständige Streitereien in der Koalition als Grund dafür an.

Bündnis droht zu platzen

Daraufhin hatte der sozialdemokratische Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) dem Bündnispartner ein neues Kapitel der Zusammenarbeit angeboten. Das wies Platter aber zurück. Man glaube nicht, dass es sich um eine ehrliche Reformpartnerschaft handele, teilte er mit. Damit werden ein Ende der Koalition und Neuwahlen immer wahrscheinlicher.

(SDA)

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