FBI-Agenten haben im vergangenen Monat im Anwesen des früheren US-Präsidenten Donald Trump (76) Tausende Dokumente sichergestellt. Wie eine detaillierte Bestandsaufnahme zeigt, wurden Regierungsakten, Fotos, Zeitungsartikel, Zeitschriften – und sogar leere Ordner beschlagnahmt.
Die komplette Liste wurde nun von US-Bezirksrichterin Aileen Cannon veröffentlicht, wie die «New York Post» berichtet. Aus der Bestandsaufnahme geht hervor, dass sich unter den Dokumenten auch solche befinden, die als «Top Secret» gekennzeichnet sind. Das könnte für Trump zum Problem werden, denn Akten mit dieser Bezeichnung dürften die Regierungsgebäude eigentlich nicht verlassen.
Unklar, weshalb Ordner leer sind
18 der beschlagnahmten Dokumente sind der Auflistung zufolge als «Top Secret» gekennzeichnet. 54 der Akten tragen die Bezeichnung «Secret», 31 tragen die Aufschrift «Confidential». 11'179 Dokumente tragen keinerlei Klassifizierung.
Wie aus der Bestandsaufnahme ebenfalls hervorgeht, nahmen die Agenten auch 48 leere Ordner mit der Aufschrift «Classified» mit. 41 leere Mappen sind zudem mit der Aufschrift «Return to Staff Secretary/Military Aide» versehen. Aus der Inventarliste geht nicht hervor, warum die Mappen leer sind.
Ermittlungen behindert?
Bei ihrem Ausscheiden aus dem Amt müssen US-Präsidenten alle ihre Dokumente und E-Mails an das Nationalarchiv übergeben. Das Justizministerium untersucht, ob Trump die Unterlagen nach seinem Ausscheiden aus dem Amt im Januar 2021 aus dem Weissen Haus in sein Anwesen in Mar-a-Lago gebracht und damit unsachgemäss behandelt hat.
Die Staatsanwaltschaft wirft Trump und seinen Anwälten ausserdem vor, relevante Dokumente nicht freiwillig zur Verfügung gestellt zu haben und «wahrscheinlich Unterlagen verheimlicht oder entfernt» zu haben, um die Ermittlungen zu behindern.
Trump wirft der Regierung von US-Präsident Joe Biden (79) vor, das Justizministerium dafür zu missbrauchen, um eine mögliche Kandidatur von Trump bei der Präsidentschaftswahl 2024 zu verhindern. Trump heizt seit Wochen Spekulationen an, er könnte sich für die Republikaner für eine zweite Amtszeit zur Verfügung stellen. (noo)