In Rangun (Yangon), der grössten Stadt des südostasiatischen Landes, zogen Studenten und andere Bürger mit Autos und zu Fuss durch die Strassen der Metropole, wie das Portal «Eleven Myanmar» berichtete. Sie trugen unter anderem Plakate mit dem Bildnis der als faktische Regierungschefin entmachteten Aung San Suu Kyi, auf denen sie die Freilassung der Friedensnobelpreisträgerin forderten. Es war der achte Protesttag in Folge.
Vor der US-Botschaft in Rangun sammelten sich laut Nachrichtenportal «Frontier Myanmar» Demonstranten, um die harte Haltung Washingtons gegen die Putschisten zu unterstützen. Präsident Joe Biden hatte am Mittwoch im Weissen Haus Sanktionen gegen die führenden Generäle und mit ihnen verbundene Unternehmen angekündigt. Vor der chinesischen und russischen Botschaft warfen Demonstranten Moskau und Peking vor, das Militär zu unterstützen. Kundgebungen gab es auch an anderen Orten, so unter anderem in der nördlichen Grossstadt Mandalay.
Das Militär hatte sich im früheren Birma in der Nacht zum 1. Februar zurück an die Macht geputscht und Aung San Suu Kyi sowie zahlreiche weitere Politiker in Gewahrsam genommen. Die Junta hat einen einjährigen Ausnahmezustand verhängt und ein neues Kabinett ernannt. Als offiziellen Grund gab die Armee Wahlbetrug bei der Parlamentswahl vom November an, die Suu Kyis Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) klar gewonnen hatte.
(SDA)