Die einjährige Danka befand sich am 26. März mit ihrer Mutter in Banjsko Polje, einer serbischen Vorstadtsiedlung nahe Bor. Sie spielte im Garten eines Hauses, das der Familie gehört. Als die Mutter kurz hineinging, um ein Glas Wasser zu holen, verschwand Danka, die am 6. Mai zwei Jahre alt wird.
Nach 90 Minuten alarmierte die Mutter den Vater des Mädchens und schliesslich die Polizei. Seither sucht das ganze Land nach dem Mädchen, der Fall beherrscht die Titelseiten der serbischen Medien.
Serbe will Danka in Wien gesehen haben
Tausende Helfer und Polizisten mit Spürhunden sind seither im Einsatz. Mit Drohnen und Helikoptern wurde das Gelände abgesucht. Auch ein sieben Kilometer langer Kanalisationstunnel wurde trockengelegt und abgesucht. Die umliegenden Häuser wurden durchsucht – doch das Mädchen bleibt verschwunden.
Eine Woche später erhielt der Fall eine neue Wendung: Ein in Wien lebender Serbe glaubt, das Mädchen auf der Strasse gesehen zu haben. In Begleitung von zwei Frauen. Der Mann filmte das Mädchen und informierte die serbischen Behörden – und nicht die österreichischen.
Interpol und Wiener Polizei ermitteln
Der Mann beschrieb die Szene in einer Mail an die Behörden so: «Gegen 20 Uhr verliess ich die U-Bahn-Station und sah ein Kind schreiend davonlaufen. Zuerst habe ich beobachtet und dann mit der Aufnahme begonnen. Alles geschah an einer Strassenbahnhaltestelle. Es waren zwei Frauen mit dem Kind, die auf Rumänisch miteinander redeten. Sie nannten das Kind bei einem Namen, ich verstand nicht welchen, aber das Mädchen reagierte überhaupt nicht drauf.»
Bis Interpol und die österreichische Polizei aktiv wurden, dauerte es eine Weile. Interpol hat die Ermittlungen nun übernommen, die Polizei in Wien arbeitet derzeit an der Identifizierung des Mädchens im Video. Interpol hat bereits einen Fahndungsaufruf auf seiner Website veröffentlicht.
Die Mutter von Danka sagt unterdessen: «Ich bete zu Gott, dass sie wieder zu uns zurückkommt.» (neo)