Nach Mord an zwei Reportern
Der TV-Attentäter ist tot

Ein ehemaliger Reporter einer lokalen Fernsehstation hat in Virginia eine Journalistin und einen Kameramann während einer Live-Schaltung erschossen. Auf der Flucht vor der Polizei wollte er Selbstmord begehen, überlebte allerdings knapp. Später verstarb er im Spital.
Publiziert: 26.08.2015 um 15:19 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:42 Uhr

Der Mann, der gestern Morgen (Ortszeit) in Moneta im US-Staat Virginia zwei TV-Reporter erschossen hat, ist tot. Bei dem Täter handelt es sich um den 41-jährigen Vester Lee Flanagan, einen ehemaligen Reporter des Senders WDBJ7.

Auf der Flucht vor der Polizei – auf der Interstate 66 in Faquier County – versuchte sich der Attentäter das Leben zu nehmen. Der Mann überlebte den Selbstmordversuch knapp und starb später an seinen Verletzungen.

Flanagan hatte das Feuer während einer Live-Schaltung auf die Reporterin Alison Parker (24) und den Kameramann Adam Ward (27) eröffnet.

Um etwa 6.45 Uhr Ortszeit ist Parker auf dem Lokalfernsehsender WDBJ7 zu sehen, sie führt auf dem Gelände des Vergnügungsparks Bridgewater Plaza in Moneta ein Gespräch mit Vicki Gardner, Direktorin der regionalen Handelskammer. Plötzlich wirbelt die Kamera herum, es sind Schreie und Schüsse zu hören. Ein Unbekannter feuert mindestens acht Schüsse ab. Parker und Ward sterben. Gardner erleidet laut einer Vertreterin der Handelskammer Schussverletzungen am Rücken und muss notoperiert werden.

Flanagan ist im Fernsehen für einen Bruchteil einer Sekunde zu sehen  – die Waffe hat er direkt auf die Kamera gerichtet. Der Mann habe ungefähr ein Jahr bei der TV-Station gearbeitet, erzählt ein ehemaliger Angestellter «CNN». Dann sei er gefeuert worden.

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Flanagan hat seine Tat gefilmt. Unter dem Pseudonym Bryce Williams, unter dem er auch am Fernsehen bekannt war, veröffentlichte er im Internet zwei Videos der grausamen Tat. «Ich habe die Tat gefilmt», schrieb er auf Twitter und verwies auf sein Facebook-Profil. Kurz danach wurden sein Twitter- und sein Facebook-Account deaktiviert.

«Alison hat rassistische Kommentare gemacht», twitterte Flanagan nach der Tat. Anscheinend beschwerte er sich auch darüber, dass die Journalistin angestellt und er nicht weiterbeschäftigt worden sei.

WDBJ-Manager Jeff Marks sagte zum Nachrichtensender Fox News, der 41-Jährige sei ein schwieriger Mensch gewesen, mit dem man nicht gut habe zusammenarbeiten können. Er habe sich schlecht behandelt gefühlt, an seinen Vorwürfen sei aber nichts dran gewesen. Er habe zwei Jahre für den Sender gearbeitet.

Nach dem Attentat wurden örtliche Schulen vorsorglich abgeriegelt und eine Grossfahndung eingeleitet. Flanagan war vor dem Selbstmordversuch in seinem grauen Ford Mustang auf der Flucht.

Beim TV-Sender WDBJ7 ist die Trauer und der Schock gross. Reporterin Parker habe an diesem Morgen ihren Abschied von der Sendung nehmen und dies feiern wollen, sagt der Leiter des Senders, Jeffrey Marks. Die junge Frau habe vor etwa vier Jahren als Praktikantin bei dem Sender begonnen. (kab/lha/noo/SDA)

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