Drei Tage nach der Ermordung der maltesischen Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia haben hunderte Journalisten vor dem Parlament in Valetta demonstriert.
Sie hielten am Donnerstag Plakate und «blutbefleckte» Zeitungstitelseiten in die Höhe, auf denen es hiess, sie würden sich nicht einschüchtern lassen.
Vom Parlament zogen die Journalisten mit einer «blutbefleckten» Malta-Fahne zum Justizpalast. Dort hinterliessen sie einen Antrag, bei den Ermittlungen zu dem Mord die Quellen der Journalistin zu schützen.
Nationale Kampagne
Am Sonntag werden in Malta alle Zeitungen, Radio- und Fernsehsender sowie Online-Medien mit demselben Aufmacher zur Verteidigung der Pressefreiheit erscheinen. «Wir haben eine nationale Kampagne beschlossen unter dem Motto 'Der Stift besiegt die Angst'», sagte die Vorsitzende des maltesischen Journalismus-Instituts, Norma Saliba, der Nachrichtenagentur AFP.
Ebenfalls für Sonntag riefen Journalisten zu einer weiteren landesweiten Demonstration für Gerechtigkeit und gegen Einschüchterung der Medien auf. Der Polizeichef Lawrence Cutajar hielt unterdessen eine Medienkonferenz ab, auf der er für Freitag die Autopsie des Leichnams ankündigte. Unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen sagte er sonst kaum etwas.
Die 53-jährige Journalistin und Bloggerin war am Montag durch eine unter ihrem Auto befestigte Bombe getötet worden. Caruana Galizia hatte mehrere Korruptionsaffären aufgedeckt. (SDA)