Putins Anruf erfolgte nur zwei Tage nachdem die USA angesichts der Ukraine-Krise angekündigt hatten, erstmals schweres Militärgerät in osteuropäische NATO-Staaten zu verlegen, die zu Zeiten des Kalten Krieges unter dem Einflussbereich Moskaus standen.
Des Weiteren hatte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg Anfang der Woche angekündigt, dass die Militärallianz ihre Eingreiftruppe auf 30'000 bis 40'000 Soldaten erweitern will.
Gesprochen wurde neben der anhaltenden Krise in der Ukraine auch über den Vormarsch der Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) im Nahen Osten und die Verhandlungen über das umstrittene iranische Atomprogramm. Es war das erste Telefonat der beiden Politiker seit Februar.
«Präsident Obama hat die Notwendigkeit betont, dass Russland seine im Minsker Ukraine-Abkommen eingegangenen Verpflichtungen einhält», erklärte das Weisse Haus. «Das beinhaltet den Rückzug aller russischen Soldaten und aller russischer Ausrüstung von ukrainischem Territorium.»
Der Westen wirft Moskau vor, die prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine mit Waffen und Truppen zu unterstützen. Dies hat Putin wiederholt zurückgewiesen.
Bei den Kämpfen im Osten der Ukraine wurden innerhalb von 15 Monaten mehr als 6500 Menschen getötet. Trotz eines im Abkommen von Minsk vereinbarten Waffenstillstandes kommt es weiter tagtäglich zu Gefechten zwischen Regierungstruppen und Separatisten. (SDA)