Der Gesundheitszustand des 59-Jährigen müsse aber weiterhin eingehend beobachtet werden, da die Wunde zu Komplikationen führen könne.
Durch den Angriff habe Lee eine «1,4 Zentimeter grosse Stichwunde erlitten», die Teile seiner Vene verletzt habe, sagte der Arzt. Hinweise auf Schäden an Arterien, Hirnnerven, Rachen oder Atemwegen gebe es aber nicht. Lee war am Dienstag bei einem Messerangriff auf einer Baustelle in der Hafenstadt Busan im Süden des Landes am Hals verletzt worden. Jüngsten Umfragen zufolge gilt er als aussichtsreicher Kandidat für die Präsidentschaftswahl im Jahr 2027.
Bei dem Angreifer handelte es sich um einen 66-jährigen Mann, der sich bei einer Kundgebung als Anhänger Lees ausgab und sich dann plötzlich auf den Politiker stürzte. Laut der Nachrichtenagentur Yonhap sagte der Mann bei einer ersten Vernehmung aus, dass er Lee habe töten wollen. Laut Yonhap prüft ein Gericht in Busan am Donnerstag einen von der Staatsanwaltschaft beantragten Haftbefehl wegen versuchten Mordes.
Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Lee zusammenbricht, ihm Menschen zur Hilfe eilen und ihm ein Tuch an den Hals gedrückt wird. Der 59-Jährige wurde zunächst in ein Krankenhaus in Busan gebracht und dann in eine Klinik in die Hauptstadt Seoul geflogen. Dort wurde er laut Parteiangaben zwei Stunden lang operiert. Am Mittwoch wurde Lee dann von der Intensivstation auf die allgemeine Station verlegt.
Lees Demokratische Partei sprach von «purem Glück», dass ihr Vorsitzender noch am Leben sei. Demnach hätte er getötet werden können, wenn das Messer des Angreifers die Arterie und nicht die Vene getroffen hätte.
Politiker sind in Südkorea bereits mehrmals Ziel von tätlichen Angriffen geworden. Im Jahr 2022 wurde Lees Vorgänger als Chef der Demokratischen Partei, Song Young Gil, von einem älteren Mann mit einem Gegenstand auf den Kopf geschlagen. 2006 war die damalige Konservativen-Chefin Park Geun Hye, die später Präsidentin des Landes wurde, bei einer Kundgebung mit dem Messer angegriffen worden.
(SDA)