Nach kostenloser Augen-Operation
Mindestens 24 Menschen erblindet

Einem Augenarzt aus Indien werden mehrere verpfuschte Operationen vorgeworfen. Wegen Nachlässigkeit oder verunreinigten Medikamenten sollen zwei Dutzend Patienten erblindet sein.
Publiziert: 05.12.2014 um 17:51 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 12:16 Uhr
Blind nach verpfuschter Augen-Operation
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:Blind nach verpfuschter Augen-Operation

Eine kostenlose Augen-Operation hat für zahlreiche Patienten in Indien verheerende Folgen gehabt. Nach dem Eingriff nahmen sie den Verband ab und merkten, dass sie nicht mehr sehen konnten. Der Arzt wurde inzwischen festgenommen.

Ihm werden zwei Dutzend verpfuschter Augen-Operationen vorgeworfen. Das geht aus Behördenangaben und Medienberichten hervor. Mindestens 24 am Grauen Star erkrankte Menschen sind nach kostenlosen Eingriffen des Mediziners auf einem oder beiden Augen erblindet, wie Lokalpolitiker Abhinav Trikha heute sagte.

Zahl der Opfer könnte weiter steigen

Nach ersten Untersuchungen könnten sowohl Nachlässigkeit als auch verunreinigte Medikamente Grund für die verheerenden Eingriffe sein, sagte Trikha. Eine Erlaubnis für die Operationen, die im nordindischen Bundesstaat Punjab von einem medizinischen Hilfsprojekt geleitet wurden, habe es nicht gegeben. Die Zahl der Opfer könnte noch weiter steigen. Insgesamt hätten sich 49 Menschen am 4. November operieren lassen.

Bekannt geworden seien die Fälle erst, als die Opfer drei Wochen später ihre Verbände abnahmen und nicht sehen konnten. Einige seien mit schweren Augen-Infektionen zu ihnen ins Spital gekommen, sagte ein Arzt der Klinik dem Fernsehsender NDTV. Dass sie wieder sehen werden, sei sehr unwahrscheinlich, erklärte der Mediziner.

Beim Grauen Star trübt sich die Augenlinse ein und Betroffene sehen wie durch einen Schleier. Die Operation hat normalerweise grosse Erfolgschancen. (SDA/mad)

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