Sie wisse, «dass der Waffenbesitz Teil des Gefüges vieler gesetzestreuer Gemeinschaften ist», sagte die frühere Aussenministerin am Samstag bei einem Besuch in San Francisco. Daher plädiere sie für «Reformen der Waffengesetze mit Menschenverstand». Ziel müsse sein, Kriminellen den Zugang zu Waffen zu versperren.
Ein 21-jähriger Weisser soll am Mittwoch bei einer Bibelstunde in der Emanuel African Methodist Episcopal Church in Charleston im Bundesstaat South Carolina das Feuer auf Gläubige eröffnet und neun Schwarze, sechs Frauen und drei Männer im Alter zwischen 26 und 87 Jahren, getötet haben.
Am Donnerstag wurde er nach einer Grossfahndung festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann neunfachen Mord und den Besitz einer Schusswaffe bei einer Gewalttat vor. Bei einer Verurteilung könnte ihm die Todesstrafe drohen.
Der mutmassliche Täter hat vor der Tat eine Art rassistisches Manifest im Internet veröffentlicht. Der Text ist eine Schimpftirade gegen Schwarze, Juden, Latinos und Ostasiaten. Er beklage, dass in den USA täglich weisse Menschen auf der Strasse ermordet würden.
Der junge Mann habe im Februar eine Webadresse auf seinen Namen und unter der Anschrift seiner Mutter registriert. Die Seite zeige auch Fotos von ihm, auf denen er eine Waffe halte und eine US-Flagge anspucke und verbrenne. Es konnte zunächst nicht mit Sicherheit gesagt werden, dass es sich tatsächlich um seine eigene Website handelt.
In einem Text auf der Seite lastrhodesian.com heisst es: «Ich hatte keine Wahl (...) Ich habe Charleston ausgewählt, weil sie die geschichtsträchtigste Stadt in meinem Staat (South Carolina) ist und sie zeitweise den landesweit höchsten Anteil von Schwarzen im Vergleich zu Weissen hatte.»
Der Name «letzter Rhodesier» bezieht sich auf den vom südafrikanischen Apartheidregime unterstützten Staat Rhodesien, dem heutigen Simbabwe, unter seinem damaligen rassistischen Regierungschef Ian Smith.
Vier Tage nach dem Massaker soll in der Emanuel African Methodist Episcopal Church einem Medienbericht zufolge am Sonntag wieder ein Gottesdienst abgehalten werden. Dies berichtete die Zeitung «The Post and Courier». Polizisten beseitigten demnach am Samstag entsprechende Absperrungen.