Die 38-Jährige rief aus dem Exil in Litauen am Samstag zu weltweiten Kundgebungen auf, auch für den Regierungskritiker Roman Protassewitsch. Der Blogger war nach der erzwungenen Landung eines Passagierflugzeugs am vergangenen Sonntag in Minsk verhaftet worden. Auch in mehreren deutschen Städten waren Aktionen geplant.
Sergej Tichanowski hatte bei der Präsidentenwahl im vergangenen August gegen den autoritären Langzeitmachthaber Alexander Lukaschenko antreten wollen, wurde aber schon Ende Mai festgenommen. Ihm drohen viele Jahre Gefängnis. An seiner Stelle kandidierte seine Frau Swetlana. Dem offiziellem Ergebnis zufolge verlor sie die weithin als gefälscht geltende Wahl zwar. Die Demokratiebewegung des Landes sieht sie aber als wahre Siegerin. Auch die EU erkennt Lukaschenko nicht mehr als Präsidenten an und hat Sanktionen verhängt.
Die Konfrontation des belarussischen Machtapparats mit dem Westen verschärfte sich zuletzt durch die erzwungene Landung einer Ryanair-Maschine. Zusammen mit Protassewitsch wurde auch dessen Freundin Sofia Sapega festgenommen, eine Russin.
(SDA)