Nach Hass-Attacken auf Schweizer Ex-Novartis-Chef Vasella
Militanter Tierschutz-Bomber muss fünf Jahre in den Knast

Ein gebürtiger Schweizer Tierschutz-Aktivist und seine Frau sind mitverantwortlich für die Hass-Attacken auf Ex-Novartis-Chef Daniel Vasella im Jahr 2009. Jetzt müssen beide in den Knast.
Publiziert: 25.01.2018 um 19:46 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:05 Uhr
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Die militanten Tierschützer Sven Van Hasselt (31) und seine Frau Natasha Simpkins (30) wurden in England zu Gefängnisstrafen verurteilt.
Foto: Facebook
Dominique Rais

Eine Anschlagswelle militanter Tierschutz-Aktivisten hat vor zehn Jahren Europa überrollt (BLICK berichtete). Insbesondere der Basler Pharma-Konzern Novartis geriet dabei ins Visier der extremistischen Tierschutz-Bewegung «Stop Huntingdon Animal Cruelty» (SHAC). An vorderster Front mit dabei: der gebürtige Schweizer SHAC-Aktivist Sven Van Hasselt (31) und seine Frau Natasha Simpkins (30).

Van Hasselt und Simpkins – eine gebürtige Deutsche mit britischem Pass – wurden bereits im Juli 2012 zusammen mit einer weiteren SHAC-Aktivistin in den Niederlanden verhaftet. Sie wurden in Verbindung mit den Attacken auf den Ex-Novartis-Chef Daniel Vasella (64) gebracht.

Fünf Jahre Haft für Tierschutz-Aktivisten

Jetzt wurden der 31-Jährige und seine Frau wegen ihrer Beteiligung an der «Terror-Kampagne» vom Winchester Crown Court in England zu fünf beziehungsweise zwei Jahren Haft verurteilt, wie «Bournemouth Echo» berichtet. Der Urteilsspruch für Simpkins wurde zudem zu weiteren zwei Jahren auf Bewährung ausgesetzt.

Das Ziel der beiden Aktivisten war es, mit ihrem radikalen Vorgehen die Schliessung von Huntingdon Life Sciences (HLS) im englischen Cambridgeshire zu erwirken. Das HLS gilt als Europas grösstes Tierversuchsunternehmen, das im Auftrag von Pharma-Firmen entsprechende Versuche durchführt. Einer der HLS-Kunden soll auch die Novartis sein. Diese bestätigte das aber nie.

Grabschändung, Urnen-Klau und Brandstiftung

Umso mehr bekam der damalige Novartis-CEO Vasella den Hass der militanten Aktivisten zu spüren. In der Nacht des 27. Juli 2009 wurde das Familiengrab von Vasellas Eltern auf dem Churer Friedhof geschändet. Die Urne seiner Mutter wurde gestohlen. Ein weiteres Grab der Familie wurde ebenfalls verwüstet und mit den Worten «Lass HLS fallen» beschmiert. Die Handschrift der SHAC-Bewegung.

Eine Woche später folgte die nächste Attacke auf Vasella. In der Nacht auf den 3. August 2009 wurde sein Jagd-Haus in der Gemeinde Bach im Tirol in Brand gesteckt. Der österreichische Arm der radikalen Tierbefreiungsbewegung «Militant Forces Against Huntingdon Life Science» (MFAH) bekannte sich zum Brandanschlag.

Novartis im Visier

Mehrfach haben Aktivisten zudem Mitarbeiter des Pharma-Konzerns bedroht und deren Autos mit Feuerbomben in Brand gesteckt. Einer der Tierschutz-Bomber war der verurteilte Van Hasselt.

Nicht nur in der Schweiz, auch in Deutschland und Frankreich kam es zwischen 2008 und 2009 zu militanten SHAC-Aktionen. Aufgrund ihres kompromisslosen Vorgehens wird die Tierschutz-Bewegung in anderen Ländern als Terror-Organisation betrachtet.

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