Einsatzkräfte des Zivilschutzes brachten im Westen Sibiriens die letzte Leiche aus dem Schacht «Listwjaschnaja» an die Oberfläche, wie der Gouverneur des Gebiets Kemerowo, Sergej Zwiljow, am Montag mitteilte. Die Bergungsarbeiten seien damit abgeschlossen. Ein Verletzter werde noch im Krankenhaus behandelt.
Putin kritisiert «Profitgier» im Bergbau
Nach einer Methangasexplosion waren in der Kohlegrube Ende November 46 Bergarbeiter und 5 Einsatzkräfte, die die Männer retten wollten, gestorben. Wegen der Gefahr neuer Explosionen hatten sich die Bergungsarbeiten hingezogen. Es handelte sich um das schwerste Bergwerksunglück in Russland seit mehr als zehn Jahren. Mehr als 100 Menschen waren bei der Explosion verletzt worden.
Die Behörden haben wegen Verstössen gegen Sicherheitsvorschriften in der Mine im Ort Belowo rund 3000 Kilometer östlich von Moskau fünf Haftbefehle gegen Verantwortliche der Bergwerksleitung und der Aufsichtsbehörden erlassen. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte die «Profitgier» im Bergbau kritisiert, durch die Menschen einem tödlichen Risiko ausgesetzt würden. Er forderte Veränderungen.
Bei Arbeiten im Bergbau wird das leicht entzündliche Grubengas Methan freigesetzt, das sich bei schlechter Belüftung in den Schächten unter Tage ansammelt. Die Arbeit in dem berühmten Kusnezker Kohlebecken – Kusbass – gilt als lebensgefährlich. Auch Deutschland bezieht Kohle aus Russland.
(SDA)