US-Präsident Joe Biden (79) will die Ukraine im Fall einer Invasion durch Russland nach Angaben des Weissen Hauses weiter aufrüsten.
«Wir würden den Ukrainern zusätzliches Material zur Verteidigung zur Verfügung stellen, das über das hinausgeht, was wir bereits bereitstellen», sagte Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan nach einem Videogipfel des US-Präsidenten mit dessen russischem Kollegen Wladimir Putin.
«Und wir würden unsere Nato-Verbündeten an der Ostflanke mit zusätzlichen Fähigkeiten ausstatten, um auf eine solche Eskalation zu reagieren.»
Biden drohte Putin
Biden habe Putin bei dem Gespräch am Dienstag erneut mit wirtschaftlichen Massnahmen gedroht, «sollte Russland weiter in die Ukraine eindringen», sagte Sullivan.
Der US-Präsident habe Putin aber auch deutlich gemacht, dass es noch eine andere Option gebe: «Deeskalation und Diplomatie». Biden sei im Gespräch mit Putin «glasklar» über die US-Position gewesen.
So reagiert Russland
Putin wiederum bekräftigte bei dem Videogipfel seine Forderung nach einem Stopp der Nato-Osterweiterung. Russland wolle verbindliche juristische Garantien, dass sich das westliche Militärbündnis nicht nach Osten ausweite und dort Angriffswaffen stationiere, sagte Putin nach einer am späten Dienstagabend vom Kreml veröffentlichten Mitteilung.
Sullivan sagte jedoch, Biden habe hier keine Zugeständnisse gemacht. Der Präsident stehe dazu, «dass Länder in der Lage sein sollten, frei zu wählen, mit wem sie zusammenarbeiten».
Russland sieht sich von einem Vorrücken der Nato bedroht und will die Aufnahme der benachbarten Ex-Sowjetrepubliken Ukraine und Georgien in die Allianz verhindern. Putin hatte auch erklärt, dass eine Verlegung militärischer Nato-Infrastruktur in die Ukraine aus russischer Sicht die Überschreitung einer «roten Linie» darstelle.
Der Kreml beschrieb das Gespräch zwischen Putin und Biden als sachlich und offen. Sullivan nannte den Austausch «nützlich»: Das Gespräch habe Biden ermöglicht, die US-Positionen in aller Deutlichkeit darzulegen. (AFP/euc)