Seit dem 20. März 2020 befanden sich der Schweizer Daniel G.* und der Brasilianer José G.* in Kolumbien in Gefangenschaft. Sie waren von Geiselnehmern entführt worden. Fast drei Monate sind seit der Geiselnahme vergangen. Jetzt aber konnten die Behörden die Befreiung von Daniel G. und José G. bekanntgegeben. Beide Männer seien in Anbetracht der Umstände in gesundheitlich guter Verfassung.
Daniel G. und der Brasilianer seien am 18. Juni durch die kolumbianische Armee befreit worden. Neben den kolumbianischen Behörden hatten sich unter anderem auch das Fedpol sowie die Kantonspolizei Zürich für die Freilassung eingesetzt. «Die involvierten Behörden standen in Kontakt mit den Familienangehörigen und haben sie in dieser Zeit begleitet und unterstützt. Zudem hält die Schweizer Vertretung in Bogotá engen Kontakt mit den lokalen Behörden», wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in einer Mitteilung schreibt.
Daniel G. und José G. auf dem Weg nach La Plata entführt
Nach der Befreiung äussert sich die Schweizer Ex-Geisel erstmals zur Entführung. «Wir haben damals in einer Metzgerei nach dem Weg nach La Plata gefragt. Dann sind plötzlich die Entführer, zwei Männer auf einem Töff, aufgetaucht», sagt Daniel G. zu den Medien. Der Schweizer und der Brasilianer sassen demnach im Auto als einer der beiden Entführer eine Waffe durch das Autofenster hindurch auf sie richtete. «Er hat gesagt, dass wir jetzt am Friedhof angekommen sind», so der Schweizer weiter.
Der andere sei hinten ins Auto eingestiegen und habe dann seine Waffe an den Kopf von José G. gehalten. «Dann hat er uns gesagt, dass wir mitkommen müssen», erinnert sich der Schweizer. Laut ihrem Facebook-Profil sind nicht nur Daniel G. und José G. befreundet, sondern auch die beiden Hunde Fifi und Preto, die auf den veröffentlichten Fotos zu sehen sind.
Cassis zeigt sich erleichtert über Geisel-Befreiung
Erfreut über die Befreiung zeigt sich auch Bundesrat und Aussenminister Ignazio Cassis. Auf Twitter schrieb er am Donnerstagabend: «Ich bin erleichtert und danke den kolumbianischen Behörden, die das möglich gemacht haben.»
Die genauen Zusammenhänge der Entführung werden laut dem EDA derzeit untersucht.
EDA wart vor Reisen nach Kolumbien
Das EDA empfiehlt dringend vor Auslandsreisen die Reisehinweise des Departements zu konsultieren. Sie bieten Informationen zur Sicherheitslage in gewählten Ländern und sollten vor und während Reisen in betroffene Regionen studiert werden.
Aktuell werden Reisehinweise für 176 Länder herausgegeben und laufend aktualisiert. Über Vorbereitung und Durchführung einer Reise entscheiden Reisende in Eigenverantwortung. Die Reisehinweise können auf der Website des EDA eingesehen werden.
Zu Kolumbien warnt das EDA: «Reisende sind gehalten, ihrer persönlichen Sicherheit grosse Aufmerksamkeit zu schenken. Die Kriminalitätsrate und die Gewaltbereitschaft sind hoch. Das Land sieht sich mit organisierter und anderen Formen der Kriminalität konfrontiert. Politisch motivierte Entführungen und Entführungen mit Lösegeldforderungen kommen vor.» (cat/kes/rad)
* Namen bekannt