Grosse Explosion erschüttert Leverkusen
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Bei Chemiekonzern Bayer:Grosse Explosion erschüttert Leverkusen

Nach Explosion in Leverkusen
Keine Hoffnung mehr Vermisste lebend zu finden

Nach der schweren Explosion in einem Chemiepark im westdeutschen Leverkusen gibt es wohl keine Hoffnung mehr, dass die vermissten Mitarbeiter noch lebend gefunden werden.
Publiziert: 28.07.2021 um 16:15 Uhr
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Aktualisiert: 28.07.2021 um 17:11 Uhr

Einen Tag nach der schweren Explosion im Leverkusener Chemiepark mit mindestens zwei Toten hat die Betreiberfirma keine Hoffnung mehr, die fünf noch vermissten Menschen lebend zu finden. «Wir gehen davon aus, dass wir sie nicht mehr lebend finden», sagte Frank Hyldmar, Geschäftsführer von Currenta, am Mittwoch in Leverkusen. Unterdessen ging die Suche nach den Vermissten weiter. Die Unglücksursache blieb weiterhin unklar.

Vier der Vermissten seien Mitarbeiter von Currenta. Bei einem handele es sich um einen Mitarbeiter einer externen Firma. Auch einer der Toten sei bei einem externen Unternehmen angestellt gewesen. «Es lässt sich nicht in Worte fassen, was die Angehörigen durchmachen», sagte Arbeitsdirektor Wolfgang Homey.

Auch der Leiter des Parks, Lars Friedrich, sprach in einem am Mittwoch auf Twitter veröffentlichten Video von «schwindender» Hoffnung. Über Nacht seien Sicherheitsmassnahmen vorgenommen worden. Derzeit werde alles vorbereitet, damit die Ermittlungen zur Unglücksursache beginnen können.

«Wir werden alles tun, um dieses schreckliche Ereignis aufzuklären»

Wie hoch der Schaden für Currenta nach der Explosion ist, blieb unklar. Das Unternehmen sagte eine weitere Zusammenarbeit mit den Behörden zu. «Wir werden alles tun, um dieses schreckliche Ereignis aufzuklären», sagte Hyldmar.

Mindestens zwei Mitarbeiter kamen am Dienstagvormittag bei der Explosion mit anschliessendem Grossbrand in Leverkusen ums Leben. 31 weitere wurden verletzt, davon einer schwer.

Laut Werksleitung ereignete sich die Explosion im Tanklager der Sondermüllverbrennungsanlage des Chemieparks, in der Produktionsrückstände der dort ansässigen Firmen gesammelt und entsorgt werden. Drei Tanks mit organischen Lösungsmitteln gerieten in Brand. Darin befanden sich nach ersten Schätzungen der Betreiber 600'000 bis 900'000 Liter Lösungsmittel.

Gift Dioxin freigesetzt

Wegen des Unglücks wurden mehrere Autobahnen in der Umgebung des Chemieparks zeitweise gesperrt, wegen der Rauchwolke wurden Warnungen an die Bevölkerung herausgegeben. Bürger waren aufgerufen, Wohnungen und Häuser nicht zu verlassen sowie das betroffene Gebiet zu meiden.

Ob die Rauchwolke und daraus herabfallende Niederschläge giftige Stoffe enthielten, blieb erstmal unklar. Das nordrhein-westfälische Landesumweltamt (LANUV) teilte am Mittwoch mit, man gehe «derzeit» davon aus, dass über die freigesetzte Rauchwolke «Dioxin-, PCB- und Furanverbindungen» in die umliegende Wohngebiete getragen worden seien.

Aktuell gehe keine Gefahr von den Russpartikeln aus, sagte ein Sprecher der städtischen Feuerwehr am Mittwoch. Dennoch sollten diese nicht in Wohnräume getragen werden. Der Sprecher empfahl, Schuhe vor der Haustür abzustellen. Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten solle vorsichtshalber abgewaschen werden.

Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach den Angehörigen am Mittwoch im Innenausschuss des Landtags sein Beileid aus. Er sei «in Gedanken bei den Angehörigen der Toten und den anderen Betroffenen». Er hoffe, dass die Vermissten schnell gefunden würden. (AFP)

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