Die Familie des Verhafteten ist besorgt. Der Albtraum des Glarner Reisebüro-Inhabers begann letzten Freitag: Reto S. besteigt Bangkok-Airways-Flug PG 145 von Bangkok nach Koh Samui.
Der Vielflieger ist alleine unterwegs – freut sich auf ein paar ruhige Tage. Doch die Situation eskaliert noch vor dem Start des Airbusses. Thailändische Medien berichten: Der Schweizer habe einen Streit mit seinen amerikanischen Sitznachbarn angefangen. Plötzlich habe S. gedroht, er werde «eine Bombe im Flieger zünden».
Die geschockten amerikanischen Passagiere schlagen Alarm. Später korrigieren die thailändischen Journalisten ihre Darstellung: Statt des Streits habe es nur eine Bombendrohung gegeben. Der Abflug wird sofort abgebrochen – und Reto S. abgeführt.
Vater Urs S.* kann sich den Vorfall nicht erklären und sagt zu BLICK: «Mein Sohn ist unschuldig.» Nach der Verhaftung konnte er kurz mit ihm telefonieren: «Reto sagte, er sei mit Handschellen ab- und den lokalen Medien vorgeführt worden. Wie ein Schwerverbrecher!»
Was genau an Bord geschah, weiss auch der Vater nicht. «Reto war am Telefon verwirrt. Nach wenigen Minuten wurde ihm das Handy abgenommen.»
Der Vater hält zu seinem Sohn: «Reto hat garantiert nicht mit einer Bombe gedroht. Er ist Chef eines Reisebüros und weiss ganz genau, was nach solch einer Drohung passiert.» Urs S. vermutet: «Retos Mutter ist Kenianerin. Manche halten ihn wegen seiner Hautfarbe für einen Araber. Vielleicht haben die amerikanischen Flugpassagiere deshalb überreagiert.»
Sicher ist: Der Airbus A319 wurde in Bangkok nach Sprengstoff abgesucht. Laut thailändischen Medien wurde das komplette Gepäck wieder ausgeladen und nochmals geröntgt. Doch gefunden wird nichts. Die rund 100 Passagiere konnten erst mit mehreren Stunden Verspätung abfliegen.
Reto S. sitzt zurzeit in Untersuchungshaft und soll angeklagt werden. Im schlimmsten Fall drohen ihm eine Busse von 200'000 Thai-Bath (rund 5000 Franken) und bis zu fünf Jahre Gefängnis. Zudem kann die Airline bei dem Glarner Schadensersatz einfordern.
Vater Urs S.* hofft nun auf diplomatische Hilfe: «Wir stehen in Kontakt mit der Schweizer Botschaft.»
* Namen der Redaktion bekannt
Denpasar (Bali) – Immer wieder sorgen Schweizer Touristen in Asien für Ärger. Mitte November wurde ein Schweizer auf der indonesischen Insel Bali verhaftet. Er wollte mit 3,2 Gramm Cannabis einreisen. Anfang September wurde ein 46-jähriger Aargauer auf dem Weg in die Philippinen festgenommen – er hatte im Cathay-Pacific-Flieger drei Stewardessen begrapscht. Im Mai wurde ein Schweizer mit seiner thailändischen Partnerin in Phuket aus dem Flieger geworfen: Die Frau redete laut Thai-Medien von «explodierenden Wasserflaschen».
Denpasar (Bali) – Immer wieder sorgen Schweizer Touristen in Asien für Ärger. Mitte November wurde ein Schweizer auf der indonesischen Insel Bali verhaftet. Er wollte mit 3,2 Gramm Cannabis einreisen. Anfang September wurde ein 46-jähriger Aargauer auf dem Weg in die Philippinen festgenommen – er hatte im Cathay-Pacific-Flieger drei Stewardessen begrapscht. Im Mai wurde ein Schweizer mit seiner thailändischen Partnerin in Phuket aus dem Flieger geworfen: Die Frau redete laut Thai-Medien von «explodierenden Wasserflaschen».