Im russisch besetzten Teil des Gebiets meldete der von Moskau eingesetzte Statthalter der Region, Wladimir Saldo, am Donnerstag einen weiteren Toten und damit eine Gesamtzahl von 18 Opfern. Die ukrainischen Behörden und Rettungskräfte meldeten zuletzt zehn Tote auf dem von Kiew kontrollierten Gebiet. Der von Russland kontrollierte Staudamm im Kriegsgebiet brach am Dienstag voriger Woche. Das Wasser aus dem Stausee überschwemmte Dutzende Ortschaften.
Laut dem ukrainischen Stab zur Beseitigung der Flutfolgen ging das Hochwasser weiter zurück. Der Pegel in der von Kiew kontrollierten Regionshauptstadt Cherson im Dnipro zeigte am Donnerstagmorgen 1,83 Meter an. Das waren 30 Zentimeter weniger als am Vortag. Dennoch waren laut Militärverwaltung von Cherson noch 44 Ortschaften geflutet - 27 davon am ukrainisch-kontrollierten Dnipro-Ufer. Dort stünden weiter 1923 Häuser unter Wasser, teilte der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Olexander Prokudin, mit.
Prokudin zufolge sind inzwischen 2782 Menschen, davon 309 Kinder und 80 Pflegebedürftige von ukrainischen Rettungskräften evakuiert worden. Die Rettungsaktionen liefen jedoch seit dem ersten Tag unter anhaltendem russischem Beschuss. Am Mittwoch sollen zwei freiwillige Rettungskräfte - einer von ihnen ein ausländischer Helfer - in Cherson durch russischen Beschuss ihres Rettungsboots verletzt worden sein. Die Ukraine wirft russischen Truppen vor, den Staudamm vermint und gesprengt zu haben. Dagegen behauptet Russland, der Damm sei durch ukrainischen Beschuss zerstört worden.
(SDA)