Nach der Gewerkschaftsgründung
Biden und Bezos liefern sich einen öffentlichen Schlagabtausch

Das Weisse Haus hat Kritik von Amazon-Gründer Jeff Bezos an der Wirtschaftspolitik scharf zurückgewiesen.
Publiziert: 17.05.2022 um 17:06 Uhr
Der Amazon-Gründer kritisiert die Politik des gewerkschaftsfreundlichen US-Präsidenten Joe Biden.

«Es bedarf keiner grossen Überlegung, um herauszufinden, warum einer der reichsten Menschen der Welt gegen eine Wirtschaftsagenda für die Mittelschicht ist», sagte der stellvertretende Pressesprecher Andrew Bates am Montag. Die Kritik des Milliardärs an US-Präsident Joe Biden sei «auch nicht überraschend, nachdem der Präsident sich mit Gewerkschaftsorganisatoren, einschliesslich Amazon-Mitarbeitern, getroffen hat», fügte er hinzu.

Biden hatte zuvor den Anführer der ersten Gewerkschaft im Amazon-Konzern, Christian Smalls, im Weissen Haus empfangen. Smalls hatte im April einen grossen Sieg gegen Bezos eingefahren, als Mitarbeiter eines Amazon-Lagerhauses in den USA erstmals für die Gründung einer Gewerkschaftsvertretung stimmten. Das Weisse Haus veröffentlichte ein Video des Treffens, wobei Smalls eine Jacke mit der Aufschrift «Eat the rich» ("Fresst die Reichen") trug. «Du bist ein Unruhestifter», sagte Biden. «Ich mag dich, du bist meine Art von Unruhe», fügte er hinzu und umarmte den Arbeiterführer.

Kurz darauf hatte Bezos Biden in mehreren Beiträgen auf Twitter kritisiert. So hatte er dem Präsidenten vorgeworfen, durch die Erhöhung von Unternehmenssteuern von der hohen Inflation «ablenken» zu wollen. Er warf Biden auch vor, durch sein Sozialpaket «mit aller Kraft noch mehr Anreize in eine bereits überhitzte, inflationäre Wirtschaft zu bringen.»

(AFP)

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