Mit Hupkonzerten und Jubel
So feiert Simbabwe Mugabes Rücktritt

Nach fast 40 Jahren an der Macht gibt Robert Mugabe (93) das Amt als Präsident Simbabwes ab. Vor dem Parlament wurde heute sein Rücktrittsschreiben verlesen.
Publiziert: 21.11.2017 um 16:51 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:58 Uhr
Robert Mugabe in einer Aufnahme vom 8. November 2017.
Foto: Reuters/Philimon Bulawayo

Der Druck wurde schliesslich doch zu gross. Robert Mugabe (93), Diktator Simbabwes, hat heute seinen Rücktritt bekanntgegeben. Das teilte der Parlamentspräsident Jacob Mudenda mit. Er verlas vor den Abgeordneten ein Rücktrittsschreiben des Präsidenten.

Das Parlament hatte gleichentags die Beratungen über ein Amtsenthebungsverfahren gegen Mugabe aufgenommen. Dies, nachdem das Staatsoberhaupt eine Frist zum freiwilligen Rücktritt tatenlos hatte verstreichen lassen.

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Abgeordnete jubeln, nachdem im Parlament das Rücktrittsschreiben Mugabes verlesen worden ist.
Foto: AFP

Vize setzte sich nach Südafrika ab

Mugabe ist seit 1987 Präsident des afrikanischen Landes und hatte zuvor bereits sieben Jahre als Regierungschef geamtet. Vergangenen Mittwoch hatte das Militär Simbabwes in einem Putsch, der angeblich keiner gewesen sein sollte, Mugabe unter Hausarrest gestellt. Am Sonntag hatte die Regierungspartei Mugabe in der Folge als Parteichef abgesetzt und ihn und seine Frau Grace (52) aus der Partei ausgeschlossen. Hunderte Bürger waren in den vergangenen Tagen in der Hauptstadt Harare auf die Strasse gegangen, um den endgültigen Abschied Mugabes zu bewirken. Als der Rücktritt bekannt wurde, wandelte sich die Demo in ein Freudenfest. Hupkonzerte hallten durch die Strassen, Menschen jubelten und sangen.

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Auslöser für den Putsch war ein Personalentscheid Mugabes. Er hatte seinen Vize Emmerson Mnangagwa, einst ein enger Vertrauter, Anfang November Knall auf Fall entlassen. Mngangagwa hatte Ambitionen auf das Präsidentenamt gehegt. Damit stellte er eine ernstzunehmende Konkurrenz für Mugabe, der seine Frau als Nachfolgerin installieren wollte.

Mngangagwa setzte sich inzwischen nach Südafrika ab. Er teilte heute mit, erst zurückkehren zu wollen, wenn seine Sicherheit gewährleistet sei. (lha)

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