USA starten Ermittlungen gegen Facebook
Mark Zuckerberg muss beim Justizausschuss antraben

Der Druck auf Mark Zuckerberg steigt. Die US-Konsumentenschutzbehörde FTC erhöhte den Druck auf den Internetkonzern und der Justizausschuss des US-Senats bietet jetzt den Facebook-Chef auf.
Publiziert: 26.03.2018 um 20:03 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:19 Uhr
«Ich würde Facebook auf jeden Fall löschen»
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Sogar der WhatsApp-Gründer sagt #deletefacebook:Wann werden Sie Facebook löschen?

Facebook-Chef Mark Zuckerberg soll im Zuge des Datenskandals vor dem Justizausschuss des US-Senats aussagen. Der Vorsitzende des Komitees, Charles Grassley, teilte am Montag mit, er habe Zuckerberg sowie die Chefs des Google-Mutterkonzerns Alphabet und des Kurznachrichtendienstes Twitter für den 10. April zu einer Anhörung eingeladen.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg gerät immer mehr unter Druck.

Zuckerberg solle sich dazu äussern, wie Facebook in der Vergangenheit und künftig mit dem Schutz und der Überwachung von Kundendaten umgehe.

Es droht eine Milliardenstrafe

Der Datenskandal könnte Facebook ausserdem teuer zu stehen kommen. Die US-Konsumentenschutzbehörde FTC erhöhte den Druck auf den Internetkonzern wegen des zu laschen Umgangs mit persönlichen Informationen der weltweit mehr als zwei Milliarden Nutzer. Die Aktie rasselte auf 141 Dollar.

So kündigte der geschäftsführende FTC-Direktor Tom Pahl eine Überprüfung der Facebook-Datenschutzregeln an. Im schlimmsten Fall droht eine Milliardenstrafe.

Aktie um 8,5 Prozent abgestürzt

Vor allem die Ankündigung der FTC sorgte an der Börse für einen regelrechten Ausverkauf der Facebook-Aktie: Sie stürzte zeitweise um 8,5 Prozent auf 141 Dollar ab und notierte damit so niedrig wie zuletzt Anfang Juli 2017. Bereits in der letzten Woche hatte der US-Konzern rund 75 Milliarden Dollar an Börsenwert eingebüsst - jetzt waren es in der Spitze schon mehr als 100 Milliarden. Werbekunden sind massiv verunsichert.

Fast auf 52-Wochen-Tief: Facebook-Aktie stürzte am Montag ab.

Vor gut einer Woche war bekannt geworden, dass die britische Analysefirma Cambridge Analytica persönliche Daten von 50 Millionen Facebook-Mitgliedern mutmasslich auf unlautere Weise einsetzte, um US-Präsident Donald Trump im Wahlkampf zu unterstützen. Sollte die FTC Facebook für schuldig befinden, hier nachlässig gehandelt zu haben, kann sie hohe Strafen aussprechen, die sich auf Tausende Dollar pro Tag belaufen können.

Apple und IBM für strengere Vorschriften

Weltweit fordern Facebook-Mitglieder und Politiker bereits Konsequenzen - etwa eine stärkere Regulierung der Internet-Giganten. Mit Apple und IBM schlugen sich nun auch zwei der weltgrössten Techkonzerne auf die Seite der Kritiker. Die Vorstandsvorsitzenden beider Unternehmen sprachen sich für strengere Vorschriften im Umgang mit persönlichen Daten aus. 

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Brian Acton, der Co-Gründer von WhatsApp, fordert seine Follower per Twitter auf, ihr Facebook zu löschen.
Foto: Reuters

Auch in Deutschland wird der Konzern in die Zange genommen: Die deutsche Justizministerin Katarina Barley erklärte nach einem Treffen mit Facebook-Vertretern in Berlin, das Unternehmen werde diejenigen Nutzer informieren, deren Daten missbraucht wurden.

Facebooks Vize-Präsident für Europa, Richard Allan, der zum Rapport bestellt war, wollte sich nach dem Gespräch mit Barley nicht öffentlich äussern, teilte aber schriftlich mit: «Wir unternehmen die notwendigen Schritte, um sicherzustellen, dass so etwas nicht noch einmal passieren kann." 

In Europa seien nur sehr wenige Nutzer von dem mutmasslichen Datenmissbrauch betroffen. Zugleich entschuldigte sich Allan wie zuvor der gesamte Facebook-Vorstand rund um Firmenchef Mark Zuckerberg. (SDA)

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