«Im ganzen Land besteht das Risiko von terroristischen Akten!» Die Warnung auf der Website für Reisewarnungen des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten EDA war schon beim Anschlag auf das Bardo-Museum in Tunis im März aktualisiert worden.
Seit dem Wochenende ist das Blutbad am Strand von Sousse mit 39 Toten auch Teil der aktualisierten Reisewarnungen. Der Bund schreibt: «Aufgrund regionaler Ereignisse hat die Gefahr von Anschlägen auch auf Ausländer zugenommen.»
EDA rät nicht generell von Tunesien-Ferien ab
Von einem Aufenthalt in Tunesien rät das EDA allerdings nicht generell ab. Dies im Gegensatz zu Reisen in Krisengebiete wie Syrien, Irak, Pakistan, Mali oder das tunesischen Nachbarland Libyen (siehe Gefahrenkarte oben).
Die Reiseanbieter bieten ihren Kunden aber an, auf eine andere Destination umzubuchen. «Ich empfehle, auf das Bauchgefühl zu hören. Wer mit keinem guten Gefühl nach Tunesien reist, der soll umbuchen», sagte Roland Schmid, Sprecher von Tui in der Schweiz, am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Kuoni-Kunden buchen mehrheitlich um
Bei Kuoni hat dies die Mehrzahl der Tunesien-Touristen bisher auch getan. «Diese Kunden möchten einfach Strandferien machen. Das können sie auch auf den Balearen oder in Griechenland», sagte Kuoni-Sprecher Peter Brun. Auch bei Hotelplan haben Kunden von Tunesien nach Griechenland umgebucht.
Kunden umbuchen kann der auf Tunesien spezialisierte Schweizer Reiseveranstalter Xenotours kaum, wie Geschäftsführer Karl Hochstetter sagte. Obwohl der Hauptharst seiner Kunden die Insel Djerba wähle, werde der jüngste Anschlag in Sousse das künftige Geschäft vermiesen.
«Als Spezialist sind wir in einer schwierigen Situation», sagte Hochstetter. Xenotours habe geplant gehabt, ab kommendem Herbst Charterflüge ab Bern nach Djerba anzubieten. Dieses Projekt sei nun leider abgebrochen worden. (SDA/lha)