In Berliner Schwimmbädern sollen künftig alle Besucher und Besucherinnen oben ohne baden dürfen. Das Schwimmen mit freiem Oberkörper solle auch für Frauen und Menschen «mit weiblich gelesener Brust» möglich sein, teilte die Justizverwaltung der deutschen Hauptstadt am Donnerstag mit.
Hintergrund ist die Beschwerde einer Frau bei der Ombudsstelle der Landesstelle für Gleichbehandlung und gegen Diskriminierung. Die 33-jährige Deutsche wurde im Dezember aus einem Schwimmbad rausgeworfen, nachdem sie sich geweigert hatte, ihre Brüste zu bedecken.
Badeordnung «geschlechtergerecht angewandt»
Ihrer Meinung nach habe sie nicht oben ohne ins Schwimmbad gedurft, obwohl die Haus- und Badeordnung der Bäderbetriebe nur das Tragen «handelsüblicher Badekleidung» vorschreibe. Wie die Ombudsstelle nun mitteilt, sei die Diskriminierungsbeschwerde erfolgreich, die Bäderbetriebe würden ihre Haus- und Badeordnung in Zukunft geschlechtergerecht anwenden.
«Jetzt geht es darum, dass die Regelung konsequent angewendet wird und keine Platzverweise oder Hausverbote mehr ausgesprochen werden», erklärte die Leiterin der Ombudsstelle, Doris Liebscher. (AFP/man)