Weitere Schritte
In den nächsten Wochen wollen Hamas und Israel über weitere Schritte verhandeln. Ziel ist der vollständige Rückzug des israelischen Militärs aus Gaza und die Freilassung der letzten Geiseln. Unter den Geiseln sind auch Israelis, die zusätzlich weitere Staatsbürgerschaften besitzen. Wird keine Einigung erzielt, könnten die Kämpfe weitergehen, hatte Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu (75) am Vorabend der Waffenruhe gedroht.
Israel soll Terroristen und Mörder freilassen
Bei den freizulassenden Palästinensern handelt es sich nach Regierungsangaben um 1167 Bewohner des Gazastreifens, die nicht an dem Massaker vom 7. Oktober 2023 in Israel beteiligt waren. Die anderen 737 sind Häftlinge, die wegen leichterer Delikte wie Steinwürfe im Westjordanland oder illegalem Grenzübertritt sowie auch illegalem Waffenbesitz oder anderer Gesetzesverstösse verurteilt wurden.
Darunter sind aber auch Häftlinge, die wegen schwerer Straftaten wie etwa Mord einsitzen. Das israelische Justizministerium veröffentlichte eine Liste mit insgesamt 22 Häftlingen, denen schwere Angriffe auf Israelis vorgeworfen werden.
Schwierigste Fragen sind noch ungelöst
Bei den kommenden Verhandlungen geht es um die grössten Streitpunkte, die bisher ausgeklammert wurden. Die Hamas fordert den vollständigen Abzug der israelischen Armee aus dem Küstenstreifen und eine Garantie, dass die Kämpfe dauerhaft beendet sind. Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu bekräftigte am Vorabend der Waffenruhe jedoch, Israel werde alle seine Kriegsziele erreichen, darunter die Zerschlagung der Hamas.
Weiterer Stolperstein könnte die Frage sein, welche palästinensischen Häftlinge Israel während einer zweiten Phase im Austausch für die restlichen Geiseln freilassen soll. Insgesamt 34 der 94 noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln sind vermutlich bereits tot.
Wer soll im Gazastreifen künftig das Sagen haben?
Völlig unklar ist auch, wer im Gazastreifen nach einem Ende der Kämpfe regieren soll. Die gemässigte Autonomiebehörde von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas im Westjordanland will wieder die alleinige Kontrolle über den Küstenstreifen übernehmen. Netanyahu lehnt das jedoch ab.