Nach Aussagen zu rechtsextremen Gewalt
Deutscher Aussenminister wirft Trump «Riesenfehler» vor

Der deutsche Aussenminister Sigmar Gabriel hat US-Präsident Donald Trump vorgeworfen, die rechtsextremistische Gewalt in Charlottesville in unzulässiger Weise relativiert zu haben. Die Ereignisse zeigten, was passiere, wenn man solchen Leuten freien Lauf lasse.
Publiziert: 17.08.2017 um 02:22 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:25 Uhr
Sigmar Gabriel kritisiert Donald Trumps Reaktion auf rechtsextreme Gewalt in Charlottesville. (Archivbild)
Foto: Michael Gottschalk/photothek.net

«Natürlich ist eine Gleichsetzung beider Seiten statt einer klaren Distanzierung vom nazistischen Potenzial, das sich da gezeigt hat, ein Riesenfehler», sagte Gabriel der Nachrichtenagentur dpa. «Und sie ist auch falsch.»

Trumps Aussagen zeigten, wie verwoben ein Teil seiner Unterstützer mit der rechtsradikalen Szene der Vereinigten Staaten sei. Trumps Chefideologe Steve Bannon steht ihnen nahe, sagte Gabriel.

Am Samstag war bei rassistischen Ausschreitungen in Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia eine Gegendemonstrantin von einem Auto erfasst und getötet worden. 19 Menschen wurden verletzt. Vorher war es zu Zusammenstössen gekommen.

Trump gibt beiden Seiten die Schuld für die Eskalation. «Es gab auf der einen Seite eine Gruppe, die schlimm war, und es gab auf der anderen Seite eine Gruppe, die ebenfalls sehr gewalttätig war», sagte er.

Gabriel betonte, dass die Ereignisse zeigten, «was passiert, wenn man denen freien Lauf lässt». Daraus solle man auch in Europa Lehren ziehen. (SDA)

Die wichtigsten Akteure der rechten US-Szene

Richard Spencer (39) – der Rassenfanatiker
Der 39-Jährige war eines der Aushängeschilder der Krawalle in Charlottesville – und will der Erfinder des Begriffs «Alt-Right» sein. Seine Gegner rechnen den Polit-Aktivisten der «White Supremacy»-Bewegung zu, einer Gruppe, die sich für die Vorherrschaft der Weissen in den USA einsetzt. Spencer benutzt immer wieder Begriffe, die an die Nazizeit angelehnt sind («Heil Trump, heil Sieg!») – und unterstützte Trumps Kandidatur von Beginn weg. Von Trump-Berater Steve Bannon wurde die Homepage von Spencer als «ein Zentrum des Gedankenguts der alternativen Rechten» bezeichnet.

David Duke (67) – der Mann vom Ku-Klux-Klan
Duke sagte am Wochenende, die Prügel-Protestierer von Charlottesville würden «Trumps Wahlkampfversprechen einlösen» und «das Land zurückerobern». Duke ist ein alter Hase der rechten Szene: Der Politiker, Holocaust-Leugner und Buchautor betätigte sich schon seit den 70er-Jahren beim rassistischen Ku-Klux-Klan, schrieb Bücher über Rassentrennung. Wegen seiner radikalen Parolen und seines Neonazi-Vokabulars verhängten mehrere europäische Länder Einreisesperren gegen Duke – darunter auch die Schweiz.

Steve Bannon (63) – das Bindeglied
Bannon gilt als Bindeglied zwischen Trump und der «Alt-Right»-Bewegung. Der ehemalige Investmentbanker und Filmproduzent war Mitgründer des rechtsextremen Nachrichtennetzwerks «Breitbart», das er selber als «Plattform der alternativen Rechten» betitelte. Er unterstützte Trump von Beginn weg, was «Breitbart» zu einem Lieblingsmedium des heutigen US-Präsidenten machte. Und Trump wohl viele Stimmen aus der Szene gebracht haben dürfte. Nach der Wahl wurde Bannon mit dem neu geschaffenen Posten als «Chefstratege» belohnt.

Jason Kessler (34) – der Organisator
Jason Kessler stammt aus dem Städtchen Charlottesville und hat die Demonstration vom Wochenende mitorganisiert. Der 34-Jährige ist Präsident der Organisation «Einheit und Sicherheit für Amerika». Die Gruppierung hat sich auf die Fahnen geschrieben, «die westliche Zivilisation zu verteidigen». Am Sonntag kam die Gewalt übrigens zu Kessler zurück: Als er während einer Pressekonferenz in Charlottesville der Polizei und den Behörden die Schuld für die Eskalation mit drei Toten gab, wurde er von Gegendemonstranten mit Gewalt von der Bühne vertrieben.

Michael Tubbs – der Prügler
Der Mann mit den langen Haaren wurde bei verschiedenen Prügeleien in Charlottesville fotografiert – und von Gegendemonstranten als Rädelsführer identifiziert. Verifizierte Informationen zu Tubbs sind rar, verschiedene Menschenrechtler haben ihn aber auf den Fotos erkannt. Tubbs soll im Gefängnis gewesen sein, weil er einen Bombenanschlag geplant haben soll, gilt als ultra-radikal und gewaltbereit. Zudem soll er für den Ku-Klux-Klan Waffen gestohlen haben. Heute ist er Mitglied der «League of the South», die das Rad der Zeit zurückdrehen will: Die Südstaaten sollen sich von den USA abspalten und eine unabhängige Republik werden.

Richard Spencer (39) – der Rassenfanatiker
Der 39-Jährige war eines der Aushängeschilder der Krawalle in Charlottesville – und will der Erfinder des Begriffs «Alt-Right» sein. Seine Gegner rechnen den Polit-Aktivisten der «White Supremacy»-Bewegung zu, einer Gruppe, die sich für die Vorherrschaft der Weissen in den USA einsetzt. Spencer benutzt immer wieder Begriffe, die an die Nazizeit angelehnt sind («Heil Trump, heil Sieg!») – und unterstützte Trumps Kandidatur von Beginn weg. Von Trump-Berater Steve Bannon wurde die Homepage von Spencer als «ein Zentrum des Gedankenguts der alternativen Rechten» bezeichnet.

David Duke (67) – der Mann vom Ku-Klux-Klan
Duke sagte am Wochenende, die Prügel-Protestierer von Charlottesville würden «Trumps Wahlkampfversprechen einlösen» und «das Land zurückerobern». Duke ist ein alter Hase der rechten Szene: Der Politiker, Holocaust-Leugner und Buchautor betätigte sich schon seit den 70er-Jahren beim rassistischen Ku-Klux-Klan, schrieb Bücher über Rassentrennung. Wegen seiner radikalen Parolen und seines Neonazi-Vokabulars verhängten mehrere europäische Länder Einreisesperren gegen Duke – darunter auch die Schweiz.

Steve Bannon (63) – das Bindeglied
Bannon gilt als Bindeglied zwischen Trump und der «Alt-Right»-Bewegung. Der ehemalige Investmentbanker und Filmproduzent war Mitgründer des rechtsextremen Nachrichtennetzwerks «Breitbart», das er selber als «Plattform der alternativen Rechten» betitelte. Er unterstützte Trump von Beginn weg, was «Breitbart» zu einem Lieblingsmedium des heutigen US-Präsidenten machte. Und Trump wohl viele Stimmen aus der Szene gebracht haben dürfte. Nach der Wahl wurde Bannon mit dem neu geschaffenen Posten als «Chefstratege» belohnt.

Jason Kessler (34) – der Organisator
Jason Kessler stammt aus dem Städtchen Charlottesville und hat die Demonstration vom Wochenende mitorganisiert. Der 34-Jährige ist Präsident der Organisation «Einheit und Sicherheit für Amerika». Die Gruppierung hat sich auf die Fahnen geschrieben, «die westliche Zivilisation zu verteidigen». Am Sonntag kam die Gewalt übrigens zu Kessler zurück: Als er während einer Pressekonferenz in Charlottesville der Polizei und den Behörden die Schuld für die Eskalation mit drei Toten gab, wurde er von Gegendemonstranten mit Gewalt von der Bühne vertrieben.

Michael Tubbs – der Prügler
Der Mann mit den langen Haaren wurde bei verschiedenen Prügeleien in Charlottesville fotografiert – und von Gegendemonstranten als Rädelsführer identifiziert. Verifizierte Informationen zu Tubbs sind rar, verschiedene Menschenrechtler haben ihn aber auf den Fotos erkannt. Tubbs soll im Gefängnis gewesen sein, weil er einen Bombenanschlag geplant haben soll, gilt als ultra-radikal und gewaltbereit. Zudem soll er für den Ku-Klux-Klan Waffen gestohlen haben. Heute ist er Mitglied der «League of the South», die das Rad der Zeit zurückdrehen will: Die Südstaaten sollen sich von den USA abspalten und eine unabhängige Republik werden.

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