Der frühere FIFA-Vizepräsident Jeffrey Webb hat nach seiner Auslieferung durch die Schweiz vor einem New Yorker Gericht auf «nicht schuldig» plädiert.
Der 50-Jährige äusserte sich am Samstag bei seiner ersten Anhörung in den USA und kam nach Zahlung einer Kaution in Höhe von zehn Millionen Dollar vorerst frei.
In der Summe enthalten sind unter anderem zehn Immobilien, drei Autos und teure Uhren und Schmuck. Webb bleibt unter Hausarrest und musste ebenso wie seine Frau den Pass abgeben.
Im Gegensatz zu sechs anderen Fussball-Funktionären hatte Webb, der von den Kaimaninseln stammt, seiner Auslieferung nach der Festnahme Ende Mai in Zürich zugestimmt. Ihm wird unter anderem Betrug und Geldwäscherei vorgeworfen.
Sowohl sein Anwalt als auch die Staatsanwaltschaft wollten sich nach der Verhandlung nicht äussern. Der nächste Gerichtstermin ist für den 17. August angesetzt.
Der suspendierte Chef des Fussballverbandes für Nord- und Zentralamerika sowie der Karibik (CONCAF) war enger Vertrauter des scheidenden FIFA-Präsidenten Joseph Blatter. Webb könnte ein wichtiger Zeuge für die Staatsanwaltschaft in Brooklyn werden. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm etliche Jahre Haft. Amerikanische Medien spekulieren allerdings, dass er mit der Anklage kooperieren könnte.
Insgesamt werden 14 Personen aus mehreren Ländern in dem jüngsten Fussball-Skandal vom US-Justizministerium beschuldigt. Einer von ihnen ist der Marketingverantwortliche Aaron Davidson, der am Freitag vernommen worden war. Nach Angaben der «New York Times» verhandelt er mit der Staatsanwaltschaft wegen einer Strafminderung. (bau/SDA)