Das Aquadom war die Heimat von 1500 Fischen. In dem 16 Meter hohen Zylinder aus Acrylglas bewohnten die Meeresbewohner ein echtes Korallenriff. Doch dann wurde ihre Welt erschüttert. Das Riesen-Aquarium platzte – die meisten Fische sind gestorben. Doch ein paar Lebewesen hatten Glück – sie wurden durch eine Evakuierungsaktion und mit einem Höhenkommando aus den Trümmern befreit.
«Sie sind in Zwischenräumen untergekommen, in denen sich Wasser gesammelt hat», erklärte ein Feuerwehrmann gegenüber «Bild». Im Aquarium gab es einige exotische Tiere, darunter zum Beispiel der bedrohte Clownfisch, der Palettendoktorfisch und der Langflossen-Federmausfisch. «Es ist eine Spezialeinheit der Höhenrettung im Einsatz, die die lebenden Fische jetzt birgt», so der Feuerwehrmann weiter.
Tatsächlich: Im unteren Bereich des Aquariums befanden sich noch lebende Fische. Durch das Spezialkommando seien diese geborgen worden. Feuerwehrsprecher James Klein sagt zu «Bild»: «Ich denke, das waren etwa drei Bottiche.» Darunter befänden sich Süss- und Salzwasserfische, die nun in getrennten Aquarien untergebracht worden sind.
Kritische Situation für Fische im Keller
Wie die Umweltstadträtin Almut Neumann mitteilte, befänden sich auch im Keller einige Gefässe mit Fischen. Für sie sei die Situation sehr kritisch, da die Aquarien nicht mehr mit Strom versorgt waren, nachdem das Hotel geflutet wurde. Die gute Nachricht: Alle 400 Salzwasserfische aus den Kellern konnten gerettet werden.
Die Behälter wurden aus dem Radisson Blu Hotel in ein anderes Sea Life Aquarium gebracht, das sich ganz in der Nähe befanden. Die Fische werden heute in das andere Aquarium überführt, damit sie nach dem gestrigen Tag nicht noch mehr Stress ausgesetzt sind, sagt Klein.
Am Aquadom-Bau beteiligt war das amerikanische Unternehmen Reynolds Polymer Technology. Genaue Umstände für den Riss, der das Gefäss zum Platzen brachte, werden noch abgeklärt. Das Unternehmen sprach den Gästen seine Anteilnahme aus. «Wir sind auch zutiefst betrübt über den Verlust von Tieren und Wasserlebewesen. Unser Dank gilt den Mitarbeitern und Ersthelfern, die einige der Fische retten und umbetten konnten», hiess es. Durch das platzende Gefäss und die 1000 Tonnen Wasser, die auf die Strassen strömten, schlugen sogar Seismografen in der Nähe aus. Verletzt wurden zwei Personen. (jwg)