Heute ist der zweite Tag, an dem die Türkei vom Luftwaffenstützpunkt Diyarbakir aus mit Kampfjets die Terror-Miliz «Islamischer Staat» attackiert. Die Armee scheint die Gelegenheit aber auch zu nutzen, um grenznahe Posten von Kurden unter Beschuss zu nehmen.
Wie ein Sprecher der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) mitteilte, sei in der vergangenen Nacht ein Militärlager von kurdischen Rebellen im Nordirak attackiert worden. Die Meldung wird auch vom Büro des türkischen Premiers Ahmet Davutoglu bestätigt.
Graben zwischen PKK und Regierung
Die kurdische Miliz gehört im Nordirak zu den Verbündeten im Kampf gegen den IS. In der Türkei wird die PKK jedoch von der Regierung als «Terrororganisation» eingestuft. Beide Seiten hatten 2012 Friedensgespräche begonnen. Dabei wurde auch ein Waffenstillstand und ein Abzug der PKK-Kämpfer aus der Türkei in den Nordirak vereinbart. Diese Abmachung hat die PKK jetzt gekündigt, wie die Arbeiterpartei auf ihrer Internetseite mitteilt.
Das Attentat von Suruc, bei dem im vergangenen Monat 32 Menschen starben, hatte bei den Kurden den Zorn auf die türkische Regierung neu entfacht. Aus Sicht der PKK ist die Türkei am Blutbad schuld, bei dem viele Kurden starben. Als Vergeltungstat erschossen Anhänger der Untergrundorganisation diese Woche mehrere Polizisten. (cat)