Ganz Amerika staunte im vergangenen September über das «Matratzen-Girl». Täglich schleppte die Kunststudentin Emma Sulkowicz damals ihre Bettunterlage durch die New Yorker Elite-Uni Columbia – aus Protest gegen sexuelle Gewalt.
Hintergrund: Sulkowicz behauptet, im August 2012 von ihrem deutschen Kommilitonen Paul N. (23) vergewaltigt worden zu sein. Die Beweislage ist allerdings dünn, ihre Geschichte rissig. Schliesslich wird Paul N. im November 2013 vom Vergewaltigungsvorwurf freigesprochen.
«Ich will die Welt verändern»
Die Studentin hält dennoch an ihrer Version fest. Für ihren Matratzen-Protest wird sie mehrfach ausgezeichnet. Und macht jetzt mit einem neuen Kunstprojekt von sich reden: Ein achtminütiges Video zeigt die 23-Jährige bei brutalen sexuellen Praktiken mit einem Unbekannten. Danach ist zu sehen, wie der Mann das Zimmer verlässt, während Sulowicz zusammengekrümmt im Bett liegenbleibt und sich die Hände vor das Gesicht hält.
Eine Anspielung auf die angebliche Vergewaltigung? Nein, schreibt sie in der Einleitung zum Video. «Es geht nicht um die Nacht im August 2012. Es geht um die Entscheidungen, die ihr ab jetzt trefft. Es geht um euch, nicht um ihn.»
Die Sex-Szenen sollen des Weiteren nicht gestellt und in beidseitigem Einverständnis erfolgt sein, wie es in der Einleitung weiter heisst. «Alles, was im folgenden Video zu sehen ist, geschieht im Einvernehmen, es kann aber einer Vergewaltigung ähneln», schreibt Sulkowicz. «Vielleicht wundert ihr euch, warum ich mich so verwundbar zeige. Seht, ich will die Welt verändern.» (gr)