«Bildungssysteme, in denen die Lehrkräfte gewohnt sind, eine innovative Lernumgebung zu schaffen, sind auch in schwierigen Infektionslagen ganz gut und ohne lange Schulschliessung durch diese Krise gekommen», sagte OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher am Mittwoch bei der Vorstellung einer Umfrage unter den Mitgliedstaaten.
In vielen Ländern wurden demnach Präsenz- und Fernunterricht abgewechselt oder die Schüler in Schichten eingeteilt. Auch besonderere Förderangebote für benachteiligte Schüler oder Schüler, die keinen Zugang zu digitalen Lernangeboten hatten, waren häufig.
Um die Unterrichtszeiten anzupassen, wurde etwa in Portugal und Brasilien das Schuljahr in die Ferien verlängert. Einige Länder setzten im Lehrplan schwerpunktmässig auf die wichtigsten Fächer. «Da haben viele Länder relativ schnell reagiert», sagte Schleicher. Deutschland sei das nicht so gut gelungen.
Eine wichtige Lektion aus der Corona-Pandemie sei, dass digitale Alternativen für jüngere Schüler kaum funktionierten. «Der Präsenzunterricht ist gerade für jüngere Schüler durch nichts zu ersetzen.» Das hätten die meisten Länder auch verstanden, weshalb die Grundschulen oft offen waren, selbst wenn die weiterführenden Schulen geschlossen hatten. Der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gehören insgesamt 37 Mitgliedstaaten.
(SDA)