Nach Abzock-Ermittlungen
Camper finden Fuss von australischer Millionärin am Strand

Der mysteriöse Tod einer prominenten und vor drei Monaten spurlos verschwundenen Geschäftsfrau sorgt in Australien für Schlagzeilen. Sie soll Anleger um Millionen betrogen haben.
Publiziert: 26.02.2021 um 12:34 Uhr
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Aktualisiert: 26.02.2021 um 17:41 Uhr
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Die Polizei konnte den Fuss nach DNA-Tests der vermissten Melissa Caddick (†49) zuordnen.
Foto: ABC News / Australia
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Die Polizei konnte den Fuss nach DNA-Tests der vermissten Melissa Caddick (†49) zuordnen.
Foto: ABC News / Australia

An einem Traum-Strand südlich von Sydney machten Camper vergangenes Wochenende einen grausigen Fund: einen Turnschuh mit den Überresten eines menschlichen Fusses. Zunächst ist unklar, zu wem er gehört.

Nun die Gewissheit: Die von der Polizei untersuchten DNA-Proben beweisen, dass es sich um den Fuss von Melissa Caddick (†49) handelt. Caddick ist eine prominente Geschäftsfrau, die verdächtigt worden war, Investoren um Millionengelder betrogen zu haben. Sie sorgte vergangenes Jahr mit ihrem mysteriösen Verschwinden bereits für Schlagzeilen.

Am 8. November 2020 brach sie zum morgendlichen Joggen auf – und verschwand spurlos. Sie verliess ihre Luxus-Villa in einem Vorort von Sydney ohne Telefon, Portemonnaie oder Schlüssel. Zurück bleiben ihr Mann Anthony Koletti und ein Sohn. Die Polizei ermittelte zunächst nach einer lebenden Vermissten, erklärte Caddick nach dem Fund nun aber für tot.

Millionen von Anlegern gezockt

Kurz vor ihrem Verschwinden durchsuchten Ermittler der australischen Aufsichtsbehörde Asic ihr Haus nach Beweisen für die Millionen-Abzocke. Caddick soll mit ihrer Firma zahlreiche Menschen um hohe Summen geprellt haben, um so ihren extravaganten Lebensstil zu finanzieren.

Damit sie nicht das Land verlassen konnte, wurden ihre Konten eingefroren. Letzte Woche dann die Enthüllung: Laut australischen Medien sollen auf ihrem Konto zuletzt nur noch 5600 australische Dollar, umgerechnet knapp 4000 Franken, gewesen sein.

«Hochkarätiger Vermisstenfall»

Der Verbleib von Caddicks Körper ist bislang noch unklar. Tatsache ist, dass ihr Fuss samt Turnschuh zuvor längere Zeit im Wasser lag und dann an Land gespült worden war, so ein Polizeisprecher. «Wie Melissa genau ins Wasser gekommen ist, ist noch ein Rätsel», sagte der stellvertretende Leiter der Polizeibehörde von New South Wales.

Momentan werde in alle Richtungen ermittelt, dabei werde auch ein Selbstmord nicht ausgeschlossen. Für den Polizisten ist es einer der «hochkarätigsten Vermisstenfälle, die er in 30 Jahren gesehen hat». (SDA/aua)


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