Mindestens 34 Stunden lang war der kleine Nicola, knapp zwei Jahre alt, allein in der Wildnis. Er irrte durch den toskanischen Wald, harrte schliesslich in einer Böschung aus. Ohne Wasser, nur im Pyjama. 34 Stunden lang gingen seine Eltern durch die Hölle. Jetzt konnten sie ihn wieder in die Arme schliessen.
Am Montagabend verschwand Nicola aus dem Bett seines Zuhauses am Apennin-Gebirge. Seine Eltern bemerkten kurz vor Mitternacht, dass ihr Sohn nicht mehr da war. Sie suchten ihn, stundenlang, wählten in den frühen Morgenstunden den Notruf.
Über 200 Polizisten und Freiwillige durchkämmten den Wald. Meter für Meter. Ein Tag und eine Nacht vergingen – von dem Jungen fehlte jede Spur.
Kilometerweit gelaufen
Am Mittwochmorgen gegen 9.30 Uhr hörte ein Journalist der Zeitung «La Vita in Diretta», der die Suchaktion begleitete, ein Wimmern. Er alarmierte die Polizei. Die Einsatzkräfte fanden Nicola in einer Böschung, 25 Meter tief. Von seinem Zuhause war er mindestens 2,5 Kilometer gelaufen.
Der Bub kam ins Spital. Er hatte Schürfwunden, blaue Flecken und war dehydriert. Ansonsten gehe es ihm aber gut. Als er ihn aus der Böschung holte, habe er nach seiner Mama gerufen, erzählt ein Polizist gegenüber der Zeitung «La Stampa». Und fügt an: «Es war wunderbar, ihn wieder in die Arme seiner Mutter zu bringen.» (hah)