In Deutschland hat am Sonntag die mit Spannung erwartete Bundestagswahl begonnen. Gut 60 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, über die politischen Kräfteverhältnisse in Europas grösster Volkswirtschaft für die kommenden vier Jahre zu entscheiden.
Die Parlamentswahl besiegelt das Ende der Ära von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die nach fast 16 Jahren Amtszeit nicht mehr kandidiert. Ob ihre Christdemokraten das Kanzleramt halten können, ist fraglich. Laut Umfragen drohen ihnen empfindliche Stimmenverluste im Vergleich zur Wahl 2017. Stärkste Kraft waren in den Befragungen die Sozialdemokraten. Sie gehen mit Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz als Spitzenkandidat ins Rennen.
Erste Resultate gegen 18 Uhr
Kanzlerkandidat von CDU und ihrer bayerischen Schwesterpartei CSU ist der CDU-Vorsitzende und nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet, für die Grünen bewirbt sich die Co-Vorsitzende Annalena Baerbock. Es ist das erste Mal in der gut 40-jährigen Geschichte der Öko-Partei, dass diese eine Kanzlerkandidatin aufgestellt hat.
Der Bundeskanzler wird in Deutschland nicht direkt gewählt, sondern vom neuen Parlament. Die Person des Spitzenkandidaten spielt aber bei der Entscheidung für eine Partei eine grosse Rolle. Mit ersten Prognosen der Fernsehsender ARD und ZDF zum Wahlausgang wird mit Schliessung der Wahllokale um 18.00 Uhr gerechnet. Das vorläufige amtliche Endergebnis wird nach Mitternacht erwartet. (SDA)