Das traurige Schicksal der am 7. Mai 2001 verschwundenen Peggy K. scheint geklärt. Wie die Staatsanwaltschaft Bayreuth heute mitteilte, wurden am Samstag mit grösster Wahrscheinlichkeit die Knochen der damals 9-jährigen Peggy gefunden.
«Wir halten es für höchstwahrscheinlich, es ist alles schlüssig», sagte der leitende Oberstaatsanwalt Herbert Potzel. Entdeckt wurde das Skelett von einem Pilzsammler.
Vor rund 15 Jahren verschwand das Mädchen aus dem oberfränkischen Lichtenberg, als sie von der Schule nach Hause wollte. Von da an fehlte jede Spur von ihr. Auch Sonderkommandos, Spürhunde, Hubschrauber und Taucher mit Wärmebildkameras fanden Peggy nicht.
Gefundene Gegenstände deuten weiter auf Peggy hin
Die gefundenen Knochen werden derzeit noch untersucht, doch ebenfalls am Fundort beschlagnahmte Objekte sollen eindeutig auf das Mädchen schliessen lassen. Zu den aufgefundenen Gegenständen wollte der leitende Oberstaatsanwalt aber keine Einzelheiten mitteilen, da diese Täterwissen offenbaren könnten.
Der Fundort liegt nur rund 15 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt. Woran sie starb, weiss die eingesetzte «Sonderkommission Peggy» aber noch nicht. «Es ist noch nicht 100-prozentig gewiss», sagte Potzel. Deshalb müssten die DNA-Ergebnisse abgewartet werden.
Entdeckt wurden die Knochen an verschiedenen Stellen, weshalb das Gebiet mit einem Grossaufgebot von über hundert Polizisten durchkämmt wurde.
Geistig behinderter Mann nach zehn Jahren wieder aus Haft entlassen
Als Tatverdächtiger kam 2002 dann ein geistig behinderter Mann infrage. Er soll Peggy ermordet haben, um zu vertuschen, dass er sie sexuell missbraucht habe. 2004 wurde der Mann verurteilt, doch 2014 wurde er wegen eines Wiederaufnahmeverfahrens freigesprochen.
Weitere Spuren, die auch zur Familie und weiteren Bekannten führten, verliefen sich im Nichts.
Auch noch in den vergangenen Jahren gab es eine Reihe von spektakulären Untersuchungsaktionen der Polizei. Mal wurde in einer Talsperre in Sachsen nach Peggys Schulranzen gesucht, mal wurde ein Anwesen in Lichtenberg genauer unter die Lupe genommen. Ebenso erfolglos blieb eine Grabungsaktion auf dem Lichtenberger Friedhof Anfang 2014.
Die Suche nach dem Mörder und den genauen Todesumständen dürften jetzt wieder weitergehen. Die Polizei will zu einem späteren Zeitpunkt weitere Details über den Fall veröffentlichen. (lz/sda)