Sie führte ein Leben, von dem viele träumen. Viele Freunde, grossartige Karriere, einen Partner, mit dem sie ein Kind erwartet – doch seit mehr als einer Woche fehlt von Alexandra R. (39) jede Spur. Der Fall aus Nürnberg wirft Fragen auf.
R. ging am Freitag los, um ihre zweijährige Adoptivtochter aus der Kita abzuholen. Wie die «Bild» schreibt, kam sie aber nie an. Ihr Lebensgefährte meldete sie noch am Abend als vermisst. Nun sucht die Kriminalpolizei mit einer Sonderkommission nach der im achten Monat schwangeren Frau. Für die Polizei deutet alles auf ein Gewaltverbrechen hin.
«Es ist alles andere als ein normaler Vermisstenfall», sagt der Hauptkommissar Michael Konrad (43) gegenüber Bild. Und: «Uns macht argwöhnisch, dass eine Frau mit sozialem Umfeld vom einen auf den anderen Moment weg ist und keinen Kontakt mehr zu Angehörigen hat.» Keiner aus ihrem Umfeld hat etwas von R. gehört, seit sie sich auf den Weg in die Kita machte.
Sie liess alles zurück
Auch liess sie alle Dokumente zurück. Ihr Portemonnaie, ihren Mutterpass und den Ausweis. Dass sie aus eigenen Stücken untergetaucht ist, dafür gibt es bislang keine Anhaltspunkte. R. hat eine erfolgreiche Karriere hinter sich: Sie leitet eine Postbank-Filiale und war aktuell im Mutterschutz.
Sowohl die Suche mit Spürhunden als auch die Handyortung blieben bislang erfolglos. Zunächst konnte ein Unfall nicht ausgeschlossen werden. Mittlerweile erscheint das der Polizei aber immer unwahrscheinlicher. Die Suche geht weiter, doch die Spuren fehlen. «Wir haben im Moment keinen dringend Tatverdächtigen», räumt Konrad ein.
«Mit dem Ex gab es oft Streit»
Im Umfeld reagiert man schockiert auf das Verschwinden von R. «Das ist alles ein Mysterium», sagt ein Nachbar zu «Bild». Eine andere Bekannte hat einen Verdacht. «Mit dem Ex gab es oft Streit», so die Nachbarin. Am Donnerstag vor R.s Verschwinden hatten sie noch miteinander gesprochen. Und weiter: «Sie wirkte völlig normal. Ich mache mir grosse Sorgen und hoffe, dass das gut ausgeht.» (jwg)