Ein seltsames Surren wabert durch San Francisco. Die Ursache: die orange-rote Golden Gate Bridge. Das Wahrzeichen der US-Westküstenstadt ist von Weitem nicht nur gut zu sehen, sondern bei starkem Wind auch aus der Ferne zu hören. Von «gespenstisch» bis «engelsgleich«, von «Sirenengeheul» bis «Windspiel» wird der ungewöhnliche Sound beschrieben.
Schuld an dem Gesumme: Ein sich im Bau befindliches Handgeländer. Um die Windfestigkeit zu verbessern, seien die alten, breiteren Streben durch schmalere ersetzt worden. Schon bei Tests im Windkanal hätte man ein leichtes Summen gehört, sagte ein Sprecher.
Doch offensichtlich hatten die Planer nicht mit den Reaktionen von Anwohnern und Brückennutzern gerechnet.
«Es wird eine Weile dauern, bis wir uns alle daran gewöhnen»
Nach starken Winden, die aus westlicher Richtung in die Bucht von San Francisco wehen, sind die Töne besonders gut zu hören. Schnell landeten Videos der brummenden Brücke im Internet. Und eines ist klar: Die Anwohner sind genervt.
Trotzdem: Die Verantwortlichen sehen es gelassen. «Es ist neu und es wird eine Weile dauern, bis wir uns alle daran gewöhnen», sagte Brückenbezirks-Sprecher Paolo Cosulich-Schwartz zum dem Sender KCBS. «Es ist ein interessantes neues Element für eine 83-jährige Brücke.» Bei entnervten Anwohnern mag diese Auslegung auf taube Ohren stossen.
Die im vorigen Jahr begonnen Geländerarbeiten sind Teil eines Millionenprojekts, um Fangnetze aus Stahl als Suizid- Schutzvorrichtung anzubringen. (SDA/jmh)