Insgesamt 26 Ärztinnen und Ärzte sind im Juni an Covid-19 gestorben, obwohl zehn von ihnen mit dem chinesischen Impfstoff Sinovac geimpft worden seien, berichtet das «The Wall Street Journal». Bei den anderen 16 werde derzeit der Impfstatus noch abgeklärt, sagt der leitende Arzt der Corona-Taskforce der indonesischen Ärztevereinigung.
Seit Beginn der Pandemie sind 401 Ärztinnen und Ärzte am Virus gestorben – 20 davon waren mit Sinovac geimpft. Nun fordern Expertinnen und Experten die genaue Untersuchung der Todesfälle. Allerdings könnten auch eine schlechte Betreuung im Spital oder Vorerkrankungen eine gewichtige Rolle spielen.
Hunderte Infizierte
Sinovac sollte eigentlich Spitaleinweisungen und Todesfälle erfolgreich verhindern, wie Studien Anfang Jahr belegten. Schon Mitte Juni gab es Berichte, dass sich Hunderte Ärzte und Mitarbeiter des Gesundheitswesens trotz vollständiger Impfung mit dem Coronavirus infiziert hatten.
Die Betroffenen arbeiteten alle in der Region Kudus in Zentral-Java und seien mit dem Vakzin des chinesischen Herstellers Sinovac geimpft worden, sagte Siti Nadia Tarmizi, eine Sprecherin des indonesischen Impfprogramms. Alle zeigten jedoch nur milde Symptome. «Sinovac ist wirksam gegen die neuen Varianten», betonte Tarmizi.
Indonesion will mit Impfung Herdenimmunität erreichen
Mit 270 Millionen Einwohnern ist Indonesien das viertbevölkerungsreichste Land der Erde. Die Behörden hoffen, bis Anfang 2023 rund 181 Millionen Bürger zu impfen, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Bislang erhielten nur 22 Millionen Menschen zumindest eine Erstimpfung. Insgesamt wurden bislang 1,9 Millionen Corona-Infektionen registriert, mehr als 53'000 Todesfälle wurden in Verbindung mit Covid-19 erfasst. (SDA/neo)