Zwei Kanadierinnen werden am Freitag tot in ihrem Hotelzimmer auf der bei Touristen beliebten Insel Ko Phi Phi gefunden. Die Leichen der beiden 20 und 26 Jahre alten Schwestern wiesen Anzeichen einer extremen toxischen Reaktion auf. Ermittler fanden Erbrochenes im Zimmer, zudem waren Lippen und Zahnfleisch der Toten blutig und die Finger- und Fussnägel blau angelaufen.
Die Ermittler sind ratlos. Laut Polizei wurden die beiden jungen Frauen am Abend des 12. Juni zum letzten Mal gesehen. Sie hätten zuvor eine Bar und ein Restaurant besucht.
Der Chef des Krabi Spitals, Dr. Komkrit Phukrityakame, sagte, dass die beiden Mädchen vermutlich an einer Lebensmittelvergiftung gestorben seien, wie «Phuket News» berichtet. Er äussert die Vermutung, dass sie Kugelfisch oder einen giftigen Pilz gegessen haben könnten.
Das tödliche Kugelfisch-Fleisch
Kugelfisch («Fugu») ist eine Spezialität, vor allem in Japan. Seine Haut und Innereien sind hochgiftig und Köche brauchen eine spezielle Zubereitungs-Lizenz. Sie müssen die giftigen Anteile des Fisches erkennen und entfernen. Der Fisch enthält Tetrodotoxin, das zu den stärksten Giftstoffen gehört, die in der Natur vorkommen. Statistisch sind es fünf Menschen pro Jahr, die den Genuss von Fugu nicht überleben.
Immer wieder gab es auch Medienberichte, dass der Kugelfisch, trotz eines offiziellen Verbots auch in Thailand angeboten werde. Im Jahr 2007 berichtete ein Arzt in Thailand von 15 Todesopfern, nachdem skrupellose Fisch-Händler Kugelfisch als Lachs ausgegeben hatten.
Untersuchung der Gerichtsmediziner
Die Behörden warnten gestern vor voreiligen Schlüssen. Alle Beweismittel seien nach Bangkok geschickt worden, wo sie von Gerichtsmedizinern untersucht würden.
Der Tod der beiden Kanadierinnen ist die Fortsetzung einer mysteriösen Serie. Wie die thailändische Zeitung «Phuket Gazette» berichtet, starben bereits im Jahr 2009 drei Touristen aus den USA und Norwegen auf der Insel. Auch hier stand eine Vergiftung im Vordergrund der Ermittlungen. Die genaue Todesursache wurde nie geklärt.
Auch der Tod von sechs anderen Touristen im nördlichen Chiang Mai - vier von ihnen wohnten im selben Hotel - wurde nicht aufgeklärt. Den Behörden zufolge ist die wahrscheinlichste Ursache eine Vergiftung mit Pestiziden oder anderen Chemikalien. (gtq)