Dies sagte der Direktor des Instituts für Virologie an der Charité in Berlin am Dienstag. Unterschiede gebe es vor allem bei den Proteinen, mit denen das Virus an menschliche Zellen andocke. Bei der Sars-Pandemie waren von China ausgehend weltweit rund 8000 Fälle erfasst worden, mehr als 800 Menschen starben.
Dass ein zuvor unbekanntes Virus so wie das jetzige Ausbrüche beim Menschen verursacht, kommt nach Einschätzung Drostens etwa alle zehn Jahre vor. Für den neuen Erreger haben die chinesischen Behörden bisher 41 nachgewiesene Erkrankungen gemeldet, mehrere Patienten sind demnach in kritischem Zustand. Ein 61-Jähriger mit schweren Vorerkrankungen soll an der Infektion gestorben sein. Zudem gibt es Verdachtsfälle in Thailand, Südkorea und Singapur.
Anlass zu Hoffnung
Diese seien allerdings mit Vorsicht zu beurteilen, selbst wenn eine vermeintliche Laborbestätigung vorliege, sagte Drosten. Die Aussagekraft der eingesetzten Tests sei unterschiedlich, möglicherweise müssten Testergebnisse im Nachhinein revidiert werden. Derzeit arbeitet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) demnach mit den Ländern daran, einen einheitlichen diagnostischen Test festzulegen.
Dass aus China seit einigen Tagen keine neuen Erkrankungen gemeldet würden, gebe Anlass zu Hoffnung, so Drosten. Beruhigend sei aber vor allem ein anderer Faktor: «Es gibt bisher keine Ärzte und kein Pflegepersonal mit Symptomen.» Das sei ein guter Hinweis darauf, dass das Virus nicht leicht übertragbar ist. Nach derzeitigem Wissen sorge es für Fieber und Symptome einer Lungenentzündung. «Die oberen Atemwege sind nicht betroffen, es gibt beispielsweise keinen Schnupfen.» Von Lunge zu Lunge gelangt ein Erreger schwerer als etwa mit den Tröpfchen beim Niesen.
Wie wird das Virus übertragen?
Tatsächlich sei eine Übertragung von Mensch zu Mensch bisher noch nicht bekannt geworden – was allerdings nicht bedeute, dass es sie nicht geben kann. «Das Virus könnte zum Beispiel von Menschen übertragen worden sein, die selbst symptomfrei geblieben sind.»
Als Ursprungsort der Krankheit gilt derzeit der Huanan-Markt in Wuhan, einer 11-Millionen-Metropole in Zentralchina. «Auf solchen Märkten herrscht oft grosses Gedränge, Wildtiere werden dort lebend oder ganz frisch geschlachtet verkauft», erklärte Drosten. Die chinesischen Behörden haben demnach bereits eine Hypothese, von welcher Tierart der Erreger auf den Menschen übergesprungen sein könnte. «Das wird aber erst offiziell verkündet, wenn es als gesichert gilt.»
Beim Sars-Ausbruch 2002/03 gelten Schleichkatzen als wahrscheinlichster Ursprung des Erregers. Sars steht für «Severe Acute Respiratory Syndrome», also Schweres Akutes Atemwegssyndrom.
Sars
Das Schwere Akute Respiratorische Syndrom (Sars) hat sich 2003 von China aus weltweit ausgebreitet und bei über 8000 Infizierten 800 Tote gefordert. Seither gab es bei Menschen keine Fälle mehr. Ungewiss – und damit beunruhigend – ist, ob es bei Tieren noch «Reservoirs» gibt.
Vogelgrippe
2005/06 erreichte die Vogelgrippe auch die Schweiz, so wurden in Luzern infizierte Wildvögel entdeckt. Auch heute gibt es vor allem im asiatischen Raum immer wieder Übertragungen von Geflügel auf Menschen mit Todesfolge. Nur redet heute kaum jemand mehr davon.
Schweinegrippe
2009 hat ein neuartiges Grippevirus aus Mexiko eine Pandemie ausgelöst, weltweit starben gegen eine halbe Million Menschen daran. Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit: «Es gibt etwa alle 30 Jahre eine Grippepandemie. Die nächste kommt also bestimmt, die Frage ist nur wann.»
Zika
2015 hatte sich das Zika-Virus von Brasilien aus massiv ausgebreitet. Die Krankheit, die schwere neurologische Komplikationen und Missbildungen bei Babys hervorrufen kann, wurde in 1700 Fällen nach Europa importiert. Die Lage hat sich zwar etwas beruhigt, das Virus gehört aber vor allem im südamerikanischen Raum immer noch zum Alltag.
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
In den 1990er-Jahren wurde der Verkauf von Rindfleisch eingeschränkt, weil man eine Übertragung von BSE (Rinderwahnsinn) auf den Menschen befürchtete. In der Schweiz gab es allerdings nie einen solchen Fall. Jährlich gibt es aber 10 bis 15 klassische Fälle der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, die wegen eines Eiweiss-Fehlers im Menschen ausbricht.
Sars
Das Schwere Akute Respiratorische Syndrom (Sars) hat sich 2003 von China aus weltweit ausgebreitet und bei über 8000 Infizierten 800 Tote gefordert. Seither gab es bei Menschen keine Fälle mehr. Ungewiss – und damit beunruhigend – ist, ob es bei Tieren noch «Reservoirs» gibt.
Vogelgrippe
2005/06 erreichte die Vogelgrippe auch die Schweiz, so wurden in Luzern infizierte Wildvögel entdeckt. Auch heute gibt es vor allem im asiatischen Raum immer wieder Übertragungen von Geflügel auf Menschen mit Todesfolge. Nur redet heute kaum jemand mehr davon.
Schweinegrippe
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2015 hatte sich das Zika-Virus von Brasilien aus massiv ausgebreitet. Die Krankheit, die schwere neurologische Komplikationen und Missbildungen bei Babys hervorrufen kann, wurde in 1700 Fällen nach Europa importiert. Die Lage hat sich zwar etwas beruhigt, das Virus gehört aber vor allem im südamerikanischen Raum immer noch zum Alltag.
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
In den 1990er-Jahren wurde der Verkauf von Rindfleisch eingeschränkt, weil man eine Übertragung von BSE (Rinderwahnsinn) auf den Menschen befürchtete. In der Schweiz gab es allerdings nie einen solchen Fall. Jährlich gibt es aber 10 bis 15 klassische Fälle der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, die wegen eines Eiweiss-Fehlers im Menschen ausbricht.