Unbekannte Drohnen verunsichern Bevölkerung
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New Jersey:Unbekannte Drohnen verunsichern Bevölkerung

Mysteriöse Drohnensichtungen
Trump verlangt Abschuss und sofortige Information

Unidentifizierte Flugobjekte über New York und New Jersey alarmieren die Bürger der USA. Jetzt verlangt der designierte Präsident Donald Trump Klarheit.
Publiziert: 14.12.2024 um 05:28 Uhr
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Aktualisiert: 14.12.2024 um 14:04 Uhr
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«Kann dies wirklich ohne das Wissen unserer Regierung geschehen?»: Donald Trump zu den Beschwichtigungen des Weissen Hauses.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Trump fordert Aufklärung über mysteriöse Drohnensichtungen an der US-Ostküste
  • Spekulationen reichen von Spionage über Militärübungen bis zu ausserirdischem Leben
  • Auch der Ex-Gouverneur von Maryland berichtet über Dutzende Riesen-Drohnen am Himmel
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Der designierte US-Präsident Donald Trump schaltet sich in die Debatte über die mutmasslichen Drohnensichtungen an der amerikanischen Ostküste ein. «Mysteriöse Drohnensichtungen im ganzen Land. Kann dies wirklich ohne das Wissen unserer Regierung geschehen? Das glaube ich nicht», schreibt Trump auf seiner Plattform Truth Social. «Informieren Sie die Öffentlichkeit, und zwar sofort. Sonst schiesst sie ab!», fordert er.

Seit Tagen gibt es Berichte und Diskussionen über mögliche Drohnen am Himmel der US-Ostküste. Mittlerweile haben auch die New Yorker Behörden entsprechende Ermittlungen eingeleitet. «Wir wissen, dass New Yorker diese Woche Drohnen in der Luft gesichtet haben und wir untersuchen dies», sagte die New Yorker Gouverneurin Kathy Hochul. «Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass diese Drohnen eine Bedrohung für die öffentliche oder nationale Sicherheit darstellen.»

Videos verbreiten sich rasant in den sozialen Medien

Begonnen hatte das mysteriöse Phänomen bereits im November über dem Nachbarbundesstaat New Jersey, als ein unbemanntes Flugobjekt nahe einer Militäreinrichtung gesichtet wurde. In der Folge wurden immer mehr Fälle bekannt. Seither gingen Meldungen aus fast allen Staaten entlang der Ostküste ein. Videos der mysteriösen hellen Lichter am Himmel verbreiten sich rasant in sozialen Medien und sorgen für hitzige Spekulationen. Die Theorien im Netz reichen von Spionage über geheime Militärübungen bis hin zu ausserirdischem Leben.

Unter vielen angenommenen falschen Sichtungen gab es aber eine Reihe von Fällen, in denen Menschen Drohnen der Grösse von Autos gesehen haben wollen. Auch der frühere Gouverneur von Maryland, Larry Hogan, schrieb auf der Plattform X, er habe Dutzende grosser Drohnen am Himmel über seinem Wohnsitz in Davidsonville, Maryland gesehen (und gefilmt). Die Behörden müssten mehr tun, um die Sache aufzuklären.

Ein Problem sei auch, wie Tom Adams, ehemaliger Spezialagent des FBI, in einem Interview mit der CNN betonte, dass lokale Behörden gemäss dem momentan geltenden Recht in den USA keine Befugnis haben, Drohnen abzuschiessen. Das dürfen nur die zuständigen nationalen Behörden, welche, wie viele der Bürgermeister und Bürgermeisterinnen der betroffenen Regionen wiederholt betonen, zu wenig tun. 

Keine Hinweise auf ausländische Mächte

Die Regierung des noch amtierenden Präsidenten Joe Biden gibt sich zwar besorgt, betonte jedoch auch, dass es bisher keinerlei Hinweise darauf gibt, dass ausländische Mächte mit den Vorfällen zu tun hätten oder die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten gefährdet sei. 

Erst am Donnerstag erklärten US-Beamte noch, dass sie die Sichtungen bisher nicht bestätigen konnten – deuteten jedoch an, dass es sich auch um Helikopter oder Flugzeuge handeln könnte. «Nach Überprüfung der verfügbaren Bilder scheint es, dass es sich bei vielen der gemeldeten Sichtungen um bemannte Flugzeuge handelt, die rechtmässig betrieben werden», so John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates.

So sieht das auch Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas. Er trat eigens beim Fernsehsender CNN auf, um zu beschwichtigen. «Wir wissen nichts von einer Bedrohung oder von ruchlosen Aktivitäten», sagte er. Es komme häufig vor, «dass Personen, die glauben, Drohnen zu sehen, in Wirklichkeit kleine Flugzeuge sehen». Auch Jugendliche könnten sich eine Drohne kaufen und in den Himmel steigen lassen.

Drohnen auch über US-Stützpunkt in Deutschland und Rüstungshersteller gesichtet

Wie der «Spiegel» berichtet, wurden in den vergangenen Wochen auch über dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland nicht-identifizierbare Drohnen gesichtet. Laut einem vertraulichen Bericht der deutschen Sicherheitsbehörden wurden die Flugobjekte an den Abenden des 3. und 4. Dezembers über sensiblen Industriestandorten gesehen. 

Das deutsche Verteidigungsministerium lehnte eine Stellungnahme bisher ab – Geheimdienstchefs warnten jedoch zuvor, dass die deutsche Unterstützung für die Ukraine das Land zu einer Zielscheibe möglicher russischer Sabotageversuche machen würde. 

Doch nicht nur über dem Militärstützpunkt sollen Drohnen gesichtet worden sein. Auch über Standorten des deutschen Rüstungsherstellers Rheinmetall und des Chemiekonzerns BASF sollen aus bisher nicht geklärten Gründen Drohnen umhergeflogen sein. In einer E-Mail an den «Spiegel» erklärte ein Unternehmenssprecher des BASF, dass «die Sicherheit der BASF-Standorte für uns oberste Priorität hat. Wir haben daher jederzeit ein Auge auf verdächtige Aktivitäten und arbeiten eng mit den zuständigen Sicherheitsbehörden zusammen.»

Rheinmetall bezog hingegen noch keine Stellung zu den Vorkommnissen. 

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