Mutter rät zu Psychotherapie
Pseudo-Schwarze US-Aktivistin gibt Amt auf

Im Look einer Afroamerikanerin kämpfte Rachel Dolezal jahrelang für «Gerechtigkeit» - und brach dafür sogar mit ihren weissen Eltern. Doch die haben ihre wahre Identität verraten. Jetzt hat die Pseudo-Schwarze ein Einsehen.
Publiziert: 16.06.2015 um 15:32 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:51 Uhr
«Lügnerin»: Bürgerrechtlerin Rachel Dolezal hat keine schwarzen Vorfahren.
Foto: ZVG

Infolge der öffentlichen Debatte über ihre Beweggründe hat die US-Aktivistin Rachel Dolezal, die als Weisse geboren wurde und sich als Schwarze ausgab, den Vorsitz ihrer Bürgerrechtsorganisation niedergelegt. «Die Debatte konzentriert sich unerwartet auf meine persönliche Identität im Zusammenhang mit der Definition von Rasse und Ethnie», schrieb die 37-Jährige am Montag im Onlinenetzwerk Facebook. Daher trete sie vom Vorsitz der Organisation NAACP in ihrer Stadt Spokane im Bundesstaat Washington zurück. Ihren Einsatz für Gerechtigkeit wolle sie fortsetzen.

Dolezals Fall hatte in den USA zuletzt für Empörung gesorgt. Ihre leiblichen Eltern gaben an, die Tochter sei weiss und stehe nicht zu ihrer Identität. Sie zeigten örtlichen Medien sogar die Geburtsurkunde und Kinderfotos, die ein blondes, hellhäutiges Mädchen zeigen.

«Unerwarteter Feuersturm»

Heute jedoch tritt Rachel Dolezal mit schwarzen kurzen Locken und brauner Haut auf. Sie vertrat in Spokane für NAACP die schwarze Gemeinde. Bei der Polizei war sie bislang als Vermittlerin tätig. Für keine der Positionen ist es Bedingung, schwarz zu sein.

Der Rücktritt erfolgte nun offenbar auf NAACP-Druck. «Ich habe der NAACP-Führung auf bundesstaatlicher und nationaler Ebene immer den Vortritt gelassen und danke für deren standhafte Unterstützung in diesem unerwarteten Feuersturm», schrieb Dolezal bei Facebook.

Mutter empfiehlt psychologische Hilfe

Ihre Mutter Ruth bekräftigte ihre Einschätzung, dass die Tochter «ihre eigene Identität leugnet». Sie sei überzeugt, dass eine psychologische Beratung nötig sei. Dolezal brauche «Hilfe, um mit ihren persönlichen Angelegenheiten klarzukommen», sagte die Mutter im Fernsehsender ABC News. (pom/SDA)

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