Foto: KEYSTONE

Spezialeinheit verhindert Anschlag auf israelische Botschaft – Omar A. muss in U-Haft
Festgenommener ist IS-Unterstützer

Der festgenommene mutmassliche IS-Unterstützer hat einen Anschlag mit Schusswaffen auf die israelische Botschaft in Berlin geplant. Dem Libyer Omar A. wird laut Bundesanwaltschaft vorgeworfen, Anhänger der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zu sein.
Publiziert: 19.10.2024 um 22:54 Uhr
|
Aktualisiert: 20.10.2024 um 18:01 Uhr

Auf einen Blick

  • Libyer wegen IS-Unterstützung in Brandenburg festgenommen
  • Polizei stürmte Haus in Brandenburg und durchsuchte Wohnung
  • Anschlagspläne gegen Israels Botschaft in Berlin durch ausländische Geheimdienste aufgedeckt
  • Handys und Datenträger sichergestellt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Er habe spätestens seit Oktober 2024 beabsichtigt, «einen öffentlichkeitswirksamen Anschlag mit Schusswaffen auf die israelische Botschaft in Berlin» zu verüben. «Zur Planung des Vorhabens tauschte sich der Beschuldigte in einem Messenger-Chat mit einem Mitglied des IS aus.» Der Beschuldigte wurde einem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der entschieden hat, dass A. in Untersuchungshaft kommt. 

Der Libyer war am Samstagabend in Bernau festgenommen worden. Seine Wohnung sowie eine weitere Wohnung im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis einer nicht tatverdächtigen Person wurden durchsucht. An den Massnahmen waren der Mitteilung zufolge Kräfte der Bundespolizei, des Bundeskriminalamts sowie der zuständigen Landespolizei beteiligt.

Buschmann warnt vor «sehr ernster» Terrorgefahr

Nach der Festnahme warnt Justizminister Marco Buschmann vor einer «sehr ernsten» islamistischen Terrorgefahr in Deutschland. «Israelische Einrichtungen stehen besonders häufig im Visier der Terroristen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. «Der Schutz israelischer Einrichtungen in Deutschland ist besonders wichtig in diesen Zeiten, in denen fanatischer Israelhass und Antisemitismus weltweit Zulauf haben - und der islamistische Terrorismus immer neue Anhänger findet.» Man werde weiterhin «alles daran setzen, dass die gefährlichen Pläne der Israel-Hasser und Antisemiten nicht aufgehen».

Abgefangene Nachrichten

Durch einen konkreten Hinweis ausländischer Nachrichtendienste sei man dem 28-Jährigen auf die Schliche gekommen, berichtete die «Bild» am Samstagabend. Der Mann galt bisher nicht als Gefährder, heisst es weiter. Gemäss den Nachrichten, die Antiterror-Agenten abgefangen haben sollen, wollte der Mann mutmasslich die diplomatische Vertretung Israels in Berlin angreifen. Ob mit Waffen oder Sprengstoff sei aktuell noch unklar.

Die Wohnung in Nordrhein-Westfalen wurde untersucht, weil es Hinweise darauf gegeben habe, dass der Mann nach dem Anschlag dorthin zu seinem Onkel flüchten wollte. Im Anschluss habe er sich ins Ausland absetzen wollen.

Mutmasslicher Attentäter sollte abgeschoben werden

Der Beschuldigte reiste 2022 nach Deutschland ein. Sein Asylgesuch wurde am 28. September 2023 abgelehnt und er sollte abgeschoben werden – passiert sei jedoch nichts und der 28-Jährige wohnte weiterhin in Bernau.

Wie es von Seiten der «Bild» heisst, suchen die Ermittelnden nach wie vor Beweismaterial gegen den Verdächtigen. Handy und Datenträger wurden sichergestellt. Der Verhaftete soll wegen Verdachts auf Unterstützung des IS am Sonntag dem Haftrichter in Karlsruhe vorgeführt worden, heisst es abschliessend.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?