Mr. Fake-News-in-Chief
Trump rettet Auto-Werk, das nie gefährdet war

Facebook steht wegen der Verbreitung von Fake-News in Verruf. Doch was, wenn es der designierte US-Präsident selbst ist, der die Wahrheit zu seinen Gunsten verdreht?
Publiziert: 18.11.2016 um 16:23 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:51 Uhr
Donald Trump stellt sich als Job-Retter dar. Ist er aber gar nicht, sagt Ford.
Foto: AP

Nach dem überraschenden Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen steht Facebook in der Kritik. Der Vorwurf: Die gewaltige Menge an Fake-News, die auf der Social-Media-Plattform verbreitet worden sei, habe die Wähler massiv beeinflusst – zum Vorteil des späteren Wahlsiegers Trump.

Facebook will nun handeln, eine Arbeitsgruppe zur Bekämpfung von Fake-News sei bereits gebildet, heisst es. Doch die grössten Bemühungen verlaufen im Sand, wenn es der designierte Präsident selbst ist, der fröhlich Meldungen erfindet. So geschehen heute auf Twitter.

Voller Stolz verkündete Trump in zwei aufeinanderfolgenden Tweets, US-Autobauer Ford erfolgreich von der Abwanderung nach Mexiko abgehalten zu haben. Hart habe er daran gearbeitet, dass Ford ein Werk in Kentucky nicht schliesse. In einem Telefongespräch habe sein Freund Bill Ford nun den Erfolg seiner Bemühungen bestätigt.

Doch das stimmt so nicht. Ford habe nie angekündigt, das von Trump angesprochene Werk in den USA zu schliessen und stattdessen nach Mexiko abzuwandern, berichtet die Zeitung «Washington Post». Trump sei lediglich mitgeteilt worden, dass Ford seine Pläne über Bord geworfen habe, die Produktion eines einzigen Modells nach Mexiko auszulagern. (lha) 

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?