Tragisches Unglück beim Ironman in Hamburg! Am Sonntagmorgen ist ein Töfffahrer (†70) frontal in einen Velolenker geprallt. Für den Mann auf dem Motorrad kam jede Hilfe zu spät – er ist vor Ort seinen Verletzungen erlegen.
Wie die «Bild» schreibt, kam es um 8.45 Uhr während des Rennens auf dem Gauerter Hauptdeich zur Kollision. Den Informationen der Zeitung zufolge habe der 70-Jährige, der auf einem BMW F800 GT sass, vermutlich ein Schädelhirntrauma und innere Verletzungen erlitten. Die Motorradfahrer begleiten die Triathleten während des Rennens.
«Ich dachte mir: Fuck»
Der Horror-Crash ereignete sich nur wenige Meter hinter dem Ironman-Star Jan Frodeno (41). Der Olympia-Sieger, Weltmeister und Gewinner des prestigeträchtigen Ironman auf Hawaii sagt nach der Zieleinfahrt gegenüber der «Bild»-Zeitung: «Es war so chaotisch, es war so krass. Ich habe eben gerade gehört, dass der Motorradfahrer verstorben ist und mehr muss man dazu eigentlich gar nicht sagen. Ich war direkt nebendran und habe das Fahrrad in gefühlt 1000 Teile zerspringen sehen.»
Er habe den Radfahrer noch gesehen. «Ich dachte mir. Fuck. Habe mich umgedreht, den Motorradfahrer am Boden gesehen und dachte mir: Das kann nicht gut sein», erzählt Frodeno. Er sei danach weitergefahren, habe zwischendurch gehört, dass die in den Crash involvierten Personen wiederbelebt worden seien. «Bei so etwas, da ist alles andere zweit-, dritt-, fünftrangig. Ganz herzliches Beileid an die Hinterbliebenen.»
Im Einsatz standen 20 Rettungskräfte, darunter auch drei Notärzte. Ein Bundespolizei-Heli und drei Rettungswagen waren ebenfalls vor Ort. Doch der Kampf um das Leben des 70-Jährigen war vergebens.
Velolenker überlebt mit Schnittverletzungen im Gesicht
Der Velolenker – ein 26-jähriger Brite – wurde beim Unfall im Gesicht schwer verletzt. Er schwebt aktuell jedoch nicht in Lebensgefahr. Ein 50-jähriger Kameramann, der als Beifahrer auf dem Motorrad sass, wurde im Brustbereich leicht verletzt.
Gegenüber der ARD sagte ein Polizeisprecher: «Es ist eine traurige Situation für so eine grosse Sportveranstaltung.» Beim Unfallort handle es sich um einen Wendepunkt. Daher fahren Teilnehmer und Begleitfahrzeuge an dieser Stelle aneinander vorbei.
Athleten mussten Velo über Deich schieben
Nach dem Crash mussten die meisten Sportler hinter der Unfallstelle warten, bis sie weiter fahren konnten. Neun Personen konnten zunächst das Rennen wie gewohnt fortsetzen.
Olympia-Sieger Frodeno sagte nach dem Rennen, er habe geahnt, dass es «nicht gut endet.» Er habe rund 15 Kilometer vorher noch mit einem Kampfrichter gesprochen. «Rein sportlich gesehen war es nicht fair, weil die Motorräder einfach viel zu nah dran waren. Sie sind in der Gruppe gefahren. Es war eine völlige Farce. Und dann noch mit dem Gegenverkehr.»
Das Rennen wurde trotz des tödlichen Unglücks weder abgebrochen noch gekürzt. Die Velofahrer mussten lediglich in der zweiten Runde vom Velo absteigen und es über einen Deich schieben. (man)