Vor zwei Wochen schien Bewegung im Mordfall Peggy (†9) zu kommen. Der Hauptverdächtige Manuel S. (41) wurde festgenommen. Nun aber konnte er die U-Haft wieder verlassen und feiert Weihnachten mit seiner Familie auf einem Bauernhof, schreibt «Bild.de».
S. hatte sein Teilgeständis widerrufen. Zuvor gab er an, die Leiche des Mädchens an einer Bushaltestelle entgegengenommen und im Wald verscharrt zu haben. Den Mord an dem Mädchen bestritt er jedoch immer zu. Weitere Ermittlungsergebnisse und Aussagen von Zeugen würden laut Amtsgericht Bayreuth aber «keinen dringenden Tatverdacht für eine Sexualstraftat oder ein Tötungsdelikt zum Nachteil von Peggy Knobloch begründen», sagte Polizeisprecher Alexander Czech am Montag.
Leiche nach 15 Jahren gefunden
Peggy verschwand im Mai 2001 auf dem Heimweg von der Schule in ihrer oberfränkischen Heimat Lichtenberg (D) spurlos. Die Behörden tappten im Dunkeln. Erst 15 Jahre später – im Sommer 2016 – wurde ihre skelettierte Leiche von einem Pilzsammler in einem nur 15 Kilometer entfernten Waldstück gefunden.
Der Mörder von Peggy aber blieb unauffindbar. So wie es nun aussieht, bleibt er es weiterhin.
Gegen den zweifache Familienvater Manuel S. (41) erging zunächst Haftbefehl wegen Mordes, wie das Polizeipräsidiums Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Bayreuth mitteilten. Der Mann wurde dem Haftrichter vorgeführt und sass dann zwei Wochen in U-Haft.
Der Mann ist im Rätsel-Mordfall Peggy kein Unbekannter. Bei ihm wurde im Zuge der Ermittlungen auf dessen Grundstück im September eine Polizei-Razzia durchgeführt. Ein Sondereinsatz rückte damals zum Bauernhaus von Manuel S. in Marktleuthen (D) aus. Insgesamt 17 Einsatzwagen umstellten das Gehöft des Verdächtigen.
Manuel S. geriet schon früher ins Visier der Ermittler
Bereits 2001 – kurz nach dem Verschwinden des neunjährigen Mädchens – geriet Manuel S. ins Visier der Ermittler. Schon damals wurde gegen ihn ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Leichenverbringung eingeleitet. Manuel S. soll Peggys Leichnam transportiert haben, so damals die Annahme. Erst mit der Razzia im September konnte die Vermutung aber dann untermauert werden. Sie durchwühlten seinen Garten – mit Erfolg.
Die Ermittler stiessen auf belastendes Beweismaterial. Manuel S. legte ein Geständnis ab und widerrief es wieder.
Die Staatsanwaltschaft will aber eine Beschwerde gegen die Aufhebung des Haftbefehls nun prüfen. Die Begründung: Manuel S. bleibe trotz seines widerrufenen Geständnisses dringend tatverdächtig – darauf deute das Spurenbild am Ablageort hin. (man)