Die Bestätigung des Freispruchs des gebürtigen Briten Ahmed Omar Saeed Sheikh sei ein «Affront für Terrorismusopfer überall», sagte am Donnerstag die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki. Sie forderte die pakistanische Regierung auf, ihre «juristischen Optionen» in dem Fall zu prüfen.
Alle vier Verdächtigen werden aus der Haft zu entlassen
Das Oberste Gericht hatte am Donnerstag Berufungen der Staatsanwaltschaft gegen die bei einer untergeordneten Instanz ergangenen Freisprüche von Sheikh und drei anderen Verdächtigen im Fall Pearl zurückgewiesen. Dieses Gericht hatte im April 2020 ein Todesurteil gegen Sheikh sowie Haftstrafen gegen die drei Mitangeklagten aufgehoben. Das Oberste Gericht ordnete nun an, alle vier Männer aus der Haft zu entlassen.
US-Journalisten Daniel Pearl war 2002 in Pakistan verschleppt und später ermordet worden
Pearl, der damals 38-jährige Südasien-Bürochef des «Wall Street Journal», war Anfang 2002 während einer Recherche zu radikalen Islamisten in Pakistan verschleppt und später ermordet worden. Sheikh wurde im selben Jahr verhaftet und von einem Antiterrorgericht zum Tode verurteilt, während die drei Mitangeklagten lebenslange Haftstrafen erhielten.
2011 wurden dann aber Zweifel an der Schuld Sheikhs laut. In einem Bericht des Pearl-Projekts an der Georgetown-Universität in Washington hiess es, die falschen Männer seien für den Mord an dem Journalisten verurteilt worden. Demnach soll der Reporter von Khalid Sheikh Mohammad, dem mutmasslichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001, und nicht von Sheikh ermordet worden sein. (AFP)