Sie war jung, schön und voller Tatendrang. Der Killer von Virginia tötete Moderatorin Alison Parker († 24) während ihrer Arbeit. Auch Kameramann Adam Ward († 27) musste sterben.
Der dunkelhäutige Vesper Lee Flanagan († 41) tötete sich selbst, nachdem er den Clip vom Mord ins Internet gestellt hatte. Er filmte die Tat, die am Mittwoch Tausende von Zuschauern live auf dem TV-Sender WDBJ7 sahen, mit einer Gopro-Kamera.
Der Täter wählte seine Opfer bewusst aus. Flanagan hatte beim gleichen Sender als Multimedia-Journalist gearbeitet, wurde aber im Februar 2013 nach nur einem Jahr wegen Wutausbrüchen gefeuert. TV-Chef Jeff Marks: «Wir mussten ihn bei der Entlassung von der Polizei aus dem Gebäude eskortieren lassen.»
Auf Twitter warf Flanagan der Moderatorin Rassismus vor. Er schrieb: «Alison hat rassistische Kommentare gemacht.» 2014 ging er juristisch gegen den Sender vor. Marks: «Er hat auch andere Mitarbeiter des Rassismus beschuldigt. Kein Verdacht hat sich erhärtet.»
Rassismus ist auch zentrales Thema in einem 23-seitigen Fax, den Flanagan nach der Tat dem Fernsehsender zukommen liess. Darin verweist er auf das Massaker, das ein Weisser Mitte Juni in einer Kirche in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina angerichtet hatte. Neun Schwarze wurden dabei getötet. Er fühle sich als Schwarzer und Schwuler verfolgt, schrieb Flanagan. Seine Tat bezeichnete er als «Rassenkrieg».
Mit acht Kugeln zerstörte der Mann das Liebesglück zweier Paare: Alison Parker war mit Chris Hurst liiert, einem Nachrichtensprecher der TV-Station, Kameramann Adam Ward mit Melissa Ott, einer Produzentin. Beide Paare wollten demnächst heiraten.