Aus dem Nachbarland Pakistan wurden mehr als 100 Tote gemeldet. In Myanmar waren mehr als 60 Menschen ertrunken oder verschüttet worden; in Vietnam kamen nach offiziellen Angaben über 34 Menschen ums Leben.
In Myanmar kämpften 200'000 Menschen in überfluteten Gebieten ums Überleben. Viele waren in Schulen und buddhistische Klöster geflüchtet.
Zahlreiche Regionen seien von der Aussenwelt abgeschnitten, hiess es vom UNO-Büro für humanitäre Hilfe (OCHA). Strom- und Kommunikationsverbindungen, wo überhaupt vorhanden, seien unterbrochen. Mindestens 150'000 Menschen bräuchten Lebensmittel. Es würden auch dringend Trinkwasser, Zelte, Medikamente und Moskitonetze benötigt.
Das Schlimmste könnte sogar noch bevorstehen. Indiens und Myanmars staatliche Meteorologen sagen für die kommenden Tage weiterhin schwere Regenfälle voraus. Schon jetzt sind Tausende Häuser und Brücken zerstört, auch Strassen und Äcker wurden unbenutzbar.
Die Regierung in Rangun warnte Menschen in niedrig gelegenen Regionen vor weiteren Überschwemmungen, da es in höheren Gebieten wieder stark geregnet habe. Das Informationsministerium rief in einigen Gebieten den Notstand aus. Auf seiner offiziellen Facebook-Seite bat die Regierung Myanmars die Vereinten Nationen sowie Geberländer und Hilfsorganisationen um Beistand.
Die Monsunzeit wird von den meisten Menschen in Süd- und Südostasien jedes Jahr herbeigesehnt, da der Regen die Felder wässert und Abkühlung bringt. Oft aber haben die Wolkenbrüche auch schwere Überschwemmungen zur Folge.
In diesem Jahr regnet es wegen der Ausläufer des Zyklons «Komen» in den Ländern an der Bucht von Bengalen besonders stark. Der Wirbelsturm war am Freitag auf die Küste von Bangladesch getroffen, richtete dort aber nicht so viele Schäden an wie zunächst befürchtet.