Sie sei in diesem Jahr «zutiefst berührt» angesichts der «Selbstlosigkeit», mit der Hilfspersonal und Freiwillige sich um Opfer von Konflikten oder Krankheiten wie Ebola kümmerten.
Der Einsatz gegen Ebola geschehe oft unter «hohem persönlichem Risiko», sagte die britische Königin in der am Donnerstag ausgestrahlten Ansprache.
Pfleger und Ärzte, die sich in den westafrikanischen Staaten um Ebola-Patienten kümmern, sind selbst einer hohen Ansteckungsgefahr ausgesetzt. Hunderte von ihnen starben bereits selbst an dem Virus.
Der britische Pfleger William Pooley, der die Erkrankung überlebt hat, verkündete im Sender Channel 4 nach der Ansprache der Queen die sogenannte Alternative Weihnachtsbotschaft, die seit Jahren Tradition hat.
«Ich möchte nicht, dass Sie sich schuldig fühlen, aber ich möchte, dass Sie ein paar Minuten daran denken, was sie tun könnten, um zu helfen», sagte Pooley in seiner in einem Spital in Freetown aufgenommenen Botschaft.
Der 29-Jährige hatte sich in Sierra Leone mit Ebola infiziert. Nach seiner Behandlung in Grossbritannien kehrte er dorthin zurück. «Es ist ein globales Problem und man braucht die Welt, um es zu lösen», sagte Pooley. «Was für ein wunderbares Weihnachtsgeschenk das wäre!»
Die Königin widmete einen Grossteil ihrer Ansprache dem Thema Versöhnung. Sie äusserte ihre Hoffnung auf Versöhnung in Schottland, wo im September ein Referendum für die Unabhängigkeit von Grossbritannien scheiterte.
Viele Menschen seien nach dem Referendum enttäuscht gewesen, andere erleichtert, sagte die Monarchin. «Die Meinungsverschiedenheiten zu überwinden, wird lange dauern.»
Bei einem Besuch im nordirischen Belfast habe sie jüngst gesehen, wie Versöhnung gelingen könne, fügte die Queen hinzu. Ein Besuch des ehemaligen Gefängnisses in der Crumlin Road, wo unter anderem prominente politische Gefangene inhaftiert waren, werde ihr «lebhaft in Erinnerung bleiben».
Dies sei heute ein «Ort der Hoffnung und der neuen Absichten», «eine Erinnerung an das, was möglich ist, wenn Menschen sich die Hand reichen.»
Die Königin erinnerte in dem Zusammenhang an die spontane Weihnachts-Waffenruhe zwischen deutschen und britischen Soldaten während des Ersten Weltkriegs 1914. Dieses «bemerkenswerte Ereignis» zeige, dass Frieden möglich sei.
«Manchmal scheint es, als habe Versöhnung eine geringe Chance im Angesicht von Krieg und Zwietracht», sagte die Queen. «Aber die Weihnachts-Waffenruhe vor einem Jahrhundert erinnert uns daran, dass Frieden und guter Wille dauerhafte Kraft in den Herzen von Männern und Frauen haben.»
Die 88-jährige Monarchin erinnerte auch an das Mahnmal am Tower von London unter dem Titel «Blutüberströmtes Land und Meer». Dort waren 888'246 Mohnblüten aus Keramik installiert - eine für jeden Gefallenen der britischen Streitkräfte und der Armeen aus britischen Kolonien.
Die Weihnachtsansprache der Queen, die sowohl im Radio als auch im Fernsehen gesendet wird, hat jedes Jahr Millionen von Zuschauern in Grossbritannien und dem Commonwealth. Im Gegensatz zu anderen Reden verfasst die Königin die Weihnachtsansprache stets selbst.